Bourdieu-Archiv zieht von Graz nach Paris um

    Der Soziologe und Philosoph Pierre Bourdieu im Audimax der Humboldt-Universität am Mikrophon.
    Der Soziologe und Philosoph Pierre Bourdieu , hier an der Berliner Humboldt-Universität. © picture-alliance / dpa / Lautenschläger Max
    Der französische Soziologe Pierre Bourdieu betrieb während des algerischen Unabhängigkeitskrieges gegen sein Land in den 1950er Jahren ethnologische Feldforschungen. Sein Archiv aus dieser Zeit befindet sich momentan im österreichischen Museum Camera Austria. Nun zieht es aus Graz in das Pariser Kunst- und Kulturzentrum Centre Pompidou um. Als Grund werden konservatorische Möglichkeiten genannt. Darüber hinaus verspricht man sich auch eine erhöhte Zugänglichkeit des Materials für weitere Forschungen. Das digitalisierte Archiv des 2002 verstorbenen Philosophen umfasst laut Camera Austria neben Aufzeichnungen derzeit rund 1.150 Objekte, mehrheitlich Scans von Foto-Negativen. Bourdieu hatte Bilder vom Krieg und Alltagsleben in Algerien gemacht und beschäftigte sich - als einer der wichtigsten Soziologen des 20. Jahrhunderts - mit den tiefgreifenden Auswirkungen der französischen Kolonialpolitik.