Börner: Ost-Erweiterung bringt Milliardengeschäfte

Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Groß- und Außenhandel, Anton Börner, erwartet durch die Aufnahme von Rumänien und Bulgarien in die EU Milliardengeschäfte für die deutsche Wirtschaft. Diese Länder bräuchten eine Erneuerung ihrer gesamten Infrastruktur, beispielsweise im Straßenbau, beim Bau von Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen und in der Telekommunikation.
Diese Erneuerung müsse mit EU-Transferleistungen in Gang gesetzt werden, sagte Börner im Deutschlandradio Kultur. Besondere Chancen für die deutsche Wirtschaft sieht er in den Branchen Maschinenbau, Nutzfahrzeuge, Industriegüter und in der Elektroindustrie. Die deutsche Wirtschaft sei bereits jetzt gut in diesen Ländern aufgestellt.

Die Gefahr einer Überschwemmung des deutschen Arbeitsmarktes mit billigen Arbeitskräften aus Bulgarien und Rumänien hält Börner für gering. Die Ängste hätten sich schon in früheren Zeiten bei der Aufnahme von Spanien und Portugal nicht bestätigt und auch nicht beim EU-Beitritt von Polen, Tschechien und Ungarn. Die meisten Menschen wollten nicht im Ausland leben und suchten ihre Chance zu Hause.

Börner sprach sich grundsätzlich für die Aufnahme der Türkei in die EU aus. "Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Türkei in die EU käme - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Türkei ohne Wenn und Aber unser Rechtssystems und unser Wertesystem übernimmt", sagte der Handelsexperte. Die Entscheidung liege bei der Türkei, ob sie sich dazu durchringen könne, die europäischen Werte zu akzeptieren.

Börner sprach sich auch für die Aufnahme der Balkanstaaten aus. "Die müssen nach Europa", sagte der Präsident des Außenhandelsverbandes.