Blues

Delikate Freakshow

Chuck E. Weiss: "Red Beans And Weiss"
Chuck E. Weiss: "Red Beans and Weiss" © ANTI
Von Ulrike Klobes |
Als Schlagzeuger hat er für Größen wie Muddy Waters, Willie Dixon oder Howlin' Wolf gespielt. Dass er auch singen kann, hat Chuck E. Weiss bislang nur auf einer Handvoll Alben unter Beweis gestellt. Gut Ding will eben Weile haben, und so hat sich der kauzige Blueser für "Red Beans and Weiss" acht Jahre Zeit gelassen.
Als Titelvorlage dient Weiss ein Standardgericht aus dem Süden der USA, nämlich "Red Beans and Rice". Ähnlich humorvoll geht es dann auch musikalisch auf dem Album zu, Weiss kredenzt hier eine Mischung aus Blues, Southern Swing, Rock und einer Prise Honky Tonk Funk und die gibt er in betont schräger Art und Weise zum Besten. Mal nölt er, krächzt, dann wieder überschlägt sich seine Stimme, oder er spielt den Volltrunkenen, der keinen geraden Ton mehr hinbekommt. Das alles erinnert doch sehr an Tom Waits - was auch kein Wunder ist, denn der fungierte neben Johnny Depp als Produzent des Albums.
Man könnte jetzt anbringen, dass Waits in seinen Absurditäten viel konsequenter ist als Chuck E. Weiss, dass dessen Coverversion vom Stones-Klassiker "Exile on Mainstream Blues" eigentlich niemanden vom Hocker reißt, oder aber man lässt sich einfach auf dieses ziemlich durchgeknallte Album ein, und freut sich an den diversen Blues- und Rock'n'Roll-Spielarten, bei denen Weiss so schnell keiner was vormacht.

Label: ANTI
Reinhören