"Wakanda Forever"

Unter weiblicher Führung in den Rohstoffkrieg

06:47 Minuten
Letitia Wright als Shuri in "Black Panther: Wakanda Forever". Sie trägt einen weißen Schleier auf dem Kopf, übergroße Ohrringe und blickt demonstrativ in die Kamera.
Nach dem Tod des männlichen Helden werden weibliche Heldinnen geboren: Letitia Wright als Shuri in "Black Panther: Wakanda Forever". © Marvel Studios
Von Patrick Wellinski · 10.11.2022
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"Wakanda Forever" ist die Fortsetzung von Marvels "Black Panther". Der Film glänzt mit der Präsenz seiner Hauptdarstellerinnen, hat aber wenig erzählerische Ökonomie. Es fehlt der zündende Gedanke.

Worum geht es?

Das Königreich Wakanda trägt Trauer. Der Black Panther, König T’Challa, ist verstorben. Die Königin-Mutter übernimmt die Herrschaft über das Reich, das als einziges über den magischen Rohstoff Vibranium wacht. Doch mysteriöse, mächtige Wasserwesen scheinen dieses Monopol für sich zu beanspruchen. Auch sie verfügen über geringe Mengen von Vibranium und beabsichtigen, eine Wissenschaftlerin umzubringen, die dieses Geheimnis mit ihren Detektoren aufdecken könnte. Wakanda-Prinzessin und Wissenschafts-Nerd Shuri versucht, die Kollegin zu beschützen, und muss bald ihr Volk in den Krieg führen, um die Vorherrschaft der Vibranium-Hüter zu sichern.

Was ist das Besondere?

Das Besondere an „Wakanda Forever“ ist vielleicht seine Existenz an sich. Nach dem unerwarteten Tod von Chadwick Boseman, auf dessen Figur letztlich die ganze mythische Kraft der Comicverfilmung fokussiert war, mussten sich die Drehbuchautoren Ryan Coogler und Joe Robert Cole sichtlich aus der Komfortzone herausbewegen.

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Sie erzählen jetzt die Geschichte von Wakanda als Matriarchat, mit weiblichen Führungskräften, was insbesondere durch den tollen Cast funktioniert. Speziell die physische Präsenz von Angela Bassett als Königin-Mutter, aber auch Florence Kasumba als Krieger-Generälin Ayo, sind beeindruckend. Auch das Unterwasservolk Talocan überzeugt.

Bewertung

Allerdings fehlt es der Fortsetzung enorm an erzählerischer Ökonomie. Unendlich lang erscheinen diesmal die komplett generischen Kampfszenen, die ihren Ursprung aus dem Computer nicht verbergen können. Man spürt, wie die Marvel-Disney-Maschine hier um jeden Preis versucht, das Franchise irgendwie am Leben zu halten. Aber es fehlt der zündende Gedanke. Die dramaturgisch unterentwickelten Figuren des ersten Teils können den einstigen Helden nicht ersetzen. Lang und ermüdend schlachten sich so die magischen Wesen gegenseitig ab. Welche Partei die Oberhand behält? Fortsetzung folgt. Garantiert.

Black Panther: Wakanda Forever
Comicverfilmung, USA 2022
Regie: Ryan Coogler
161 Minuten
Ab 12 Jahren
mit Letitia Wright, Angela Bassett, Lupita Nyong’o, Tenoch Huerta, Lake Bell

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