Bisher verschollene Plastik von Bildhauer Brancusi in Bukarest ausgestellt

Ein lange verloren geglaubtes Werk des rumänisch-französischen Bildhauers Constantin Brancusi ist erstmals einem großen Publikum im Bukarester Auktionshaus Artmark vorgestellt worden. Die Bronze-Büste "Portrait d'Achille Baldé" ist deshalb so bedeutend, weil es als das letzte Werk gilt, das der damals junge Brancusi noch in der symbolistischen Manier seines Lehrmeisters Auguste Rodin schuf, wie es von Expertenseite heißt. Danach begann Brancusi in Stein zu meißeln, fand seinen eigenen, immer abstrakteren Stil und wurde zu einem der prägendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Die Büste stellt einen Mann mit großem Schnauzbart dar. Modell stand dafür ein Kellner in dem Lokal in Paris, wo Brancusi damals zeitweise selbst als Geschirrwäscher arbeitete. Es geriet in den Besitz der Familie des Kellners - ob als Geschenk oder als verkauftes Objekt, sei unbekannt, hieß es weiter. Danach galt es als verschwunden. Erst 2023 tauchte die Bronze-Büste in einem kleineren Pariser Auktionshaus auf. Ein rumänischer Sammler ersteigerte sie für knapp 380.000 Euro. Nun ist sie noch bis zum 25. Februar in Bukarest zu sehen - kostenlos für alle Besucher. Das Pariser Restaurant "Bouillon Chartier",in dem Brancusi Teller wusch und sein Modell fand, gibt es heute noch am selben Ort.