Bischofskonferenz entsetzt über Nazi-Vergleich von Kardinal Koch

    Bischof Georg Bätzing, Präsident des Synodalen Weges, spricht während der Eröffnungspressekonferenz der vierten Synodalversammlung der katholischen Kirche in Deutschland im Congress Center Messe Frankfurt.
    Bischof Georg Bätzing zählt zu den reformorientierten Bischöfen in Deutschland © picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow
    Die Deutsche Bischofskonferenz hat empört auf einen NS-Vergleich des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch reagiert. Wenn es nicht sofort eine öffentliche Entschuldigung gebe, werde er eine offizielle Beschwerde beim Heiligen Vater einreichen, sagte der Konferenzvorsitzende Georg Bätzing in Fulda. Die Vollversammlung der Bischöfe habe mit Entsetzen auf die Entgleisung reagiert. Schon seit längerem versuche Koch, das Reformprojekt Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland zu schwächen und zu delegitimieren. Koch hatte in der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ über Parallelen zwischen aktuellen kirchlichen Diskussionen und solchen aus der NS-Zeit gesprochen. Dabei sprach er davon, dass es neben der Schrift – also der Bibel – und kirchlichen Tradition für manche anscheinend auch neue Offenbarungsquellen gebe wie den Zeitgeist oder das Gefühl der Gläubigen. Koch fügte wörtlich hinzu: „Denn diese Erscheinung hat es bereits während der nationalsozialistischen Diktatur gegeben, als die sogenannten ‚Deutschen Christen‘ Gottes neue Offenbarung in Blut und Boden und im Aufstieg Hitlers gesehen haben.“