"Bis hierher hat der Herr geholfen"

Von Sigrid Brinkmann |
Für die pietistische Tempelgesellschaft, die sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts im Stuttgarter Raum gründete, gab es nur ein Ziel: zum einfachen Leben der Urchristen zurückzukehren und Siedlungen im Heiligen Land zu errichten.
Etwa 2000 Templer siedelten nach 1860 in Palästina. Die Dörfer, die Fabriken, Krankenstationen und Straßen, die sie bauten, dienten den wenig später kommenden ersten jüdischen Pionieren als Vorbilder.

Unzweifelhaft sorgten sie in Palästina für einen kräftigen Modernisierungsschub. Und diese Tatsache, so der 2002 verstorbene israelische Historiker Alex Carmel, "kratzte empfindlich am zionistischen Gründungsmythos Israels". Die Verwicklungen mit dem Nationalsozialismus in Deutschland führten dazu, dass die Tempelgesellschaft heute nur noch Geschichte ist.

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