Bildungsrepublik Deutschland - lächerlich
Es reicht, endgültig. Immer wieder dieses Gerede von der angeblich wichtigsten Ressource Deutschlands, der Bildung. Und von einem Bildungssystem, dass transparenter und durchlässiger werden müsse. Und von Chancengerechtigkeit, die es anzustreben gilt.
Seit Jahren, ach was: Seit Jahrzehnten gibt es immer wieder die gleichen Sprechblasen, wenn es um Deutschlands Schulen und Hochschulen geht. Zuletzt waren sie wieder zu hören auf den beiden Parteitagen von CDU und FDP, und die Koalitionspartner haben es zuverlässig auch diesmal wieder geschafft, von substanziellen Veränderungen und dringend notwendigen Reformen Abstand zu halten. Denn dass unser Bildungssystem einer grundlegenden Renovierung bedarf, das wissen wir ja nicht erst seit zehn Jahren.
So lange ist es nämlich schon her, dass die erste PISA-Studie ihr vernichtendes Qualitätsurteil über das deutsche Bildungssystem fällte und entsprechende Schockwellen auslöste. Nein, schon fast seit drei Jahrzehnten belegen internationale Vergleichsstudien immer wieder: Wir sind in Sachen Bildung allenfalls mittelmäßig aufgestellt. Wer sehen wollte, konnte schon in den 80er-Jahren feststellen: Es hakt, ruckelt und klemmt in den Schulen und Hochschulen. Und daran hat sich, trotz PISA, nichts geändert: Vorschulische Förderangebote krebsen auf einem erbärmlichen Niveau herum, die soziale Selektionswirkung des Schulsystems ist ungebrochen, und die Universitäten und Fachhochschulen sind voller denn je – ohne substanzielle Aussicht auf Entlastung. Der Protest der Schüler und Studenten heute ist deshalb nur allzu berechtigt, und wer angesichts der aktuellen Zustände von einer Bildungsrepublik Deutschland fabuliert, die bald, ganz bald schon erreicht sei, der blendet weite Teile der Realität schlicht aus.
Die Demonstranten heute fragen zu Recht: Wie viele Bildungsstudien müssen noch ins Land gehen, wie viele Forscher müssen noch ein vernichtendes Urteil fällen, bevor das ebenso planlose wie vielstimmige Herumgegurke in der Bildungspolitik endlich aufhört? Ein erster sinnvoller Schritt wäre die Einrichtung eines Bildungsrats, der – nach dem Vorbild des Wissenschaftsrats – fundierte Empfehlungen für die gesamte Republik abgeben kann. Umso trauriger, dass es ein solches Gremium schon einmal gab – in den 70er-Jahren wurde es auf Bestreben der Bundesländer stillgelegt, um jede Einmischung in diese föderale Bastion zu unterbinden. Aus heutiger Sicht war das eine krasse Fehlentscheidung.
Und es ist kein Zufall, dass der Deutsche Philologenverband ausgerechnet heute den massiven Unterrichtsausfall an deutschen Schulen beklagt. Rund eine Million Unterrichtsstunden werden in Deutschland pro Woche gar nicht oder nicht nach Plan erteilt, und besonders betroffen sind die Gymnasien und die beruflichen Schulen. Wenn der Staat jedoch noch nicht einmal in der Lage ist, die selbst gesetzten Standards in den Schulen mit Leben zu füllen, dann wirkt das Gerede von der Bildungsrepublik Deutschland nur noch lächerlich.
So lange ist es nämlich schon her, dass die erste PISA-Studie ihr vernichtendes Qualitätsurteil über das deutsche Bildungssystem fällte und entsprechende Schockwellen auslöste. Nein, schon fast seit drei Jahrzehnten belegen internationale Vergleichsstudien immer wieder: Wir sind in Sachen Bildung allenfalls mittelmäßig aufgestellt. Wer sehen wollte, konnte schon in den 80er-Jahren feststellen: Es hakt, ruckelt und klemmt in den Schulen und Hochschulen. Und daran hat sich, trotz PISA, nichts geändert: Vorschulische Förderangebote krebsen auf einem erbärmlichen Niveau herum, die soziale Selektionswirkung des Schulsystems ist ungebrochen, und die Universitäten und Fachhochschulen sind voller denn je – ohne substanzielle Aussicht auf Entlastung. Der Protest der Schüler und Studenten heute ist deshalb nur allzu berechtigt, und wer angesichts der aktuellen Zustände von einer Bildungsrepublik Deutschland fabuliert, die bald, ganz bald schon erreicht sei, der blendet weite Teile der Realität schlicht aus.
Die Demonstranten heute fragen zu Recht: Wie viele Bildungsstudien müssen noch ins Land gehen, wie viele Forscher müssen noch ein vernichtendes Urteil fällen, bevor das ebenso planlose wie vielstimmige Herumgegurke in der Bildungspolitik endlich aufhört? Ein erster sinnvoller Schritt wäre die Einrichtung eines Bildungsrats, der – nach dem Vorbild des Wissenschaftsrats – fundierte Empfehlungen für die gesamte Republik abgeben kann. Umso trauriger, dass es ein solches Gremium schon einmal gab – in den 70er-Jahren wurde es auf Bestreben der Bundesländer stillgelegt, um jede Einmischung in diese föderale Bastion zu unterbinden. Aus heutiger Sicht war das eine krasse Fehlentscheidung.
Und es ist kein Zufall, dass der Deutsche Philologenverband ausgerechnet heute den massiven Unterrichtsausfall an deutschen Schulen beklagt. Rund eine Million Unterrichtsstunden werden in Deutschland pro Woche gar nicht oder nicht nach Plan erteilt, und besonders betroffen sind die Gymnasien und die beruflichen Schulen. Wenn der Staat jedoch noch nicht einmal in der Lage ist, die selbst gesetzten Standards in den Schulen mit Leben zu füllen, dann wirkt das Gerede von der Bildungsrepublik Deutschland nur noch lächerlich.