Bildungsministerin Prien fordert Pflichtbesuch von Schülern in KZ-Gedenkstätten

Kontakte zu Nachfahren von Opfern der NS-Zeit und die Beschäftigung mit Einzelschicksalen können bei jungen Menschen Empathie fördern. Darauf setzt die Bundesbildungsministerin Prien - und fordert einen Pflichtbesuch von Schülerinnen und Schülern in KZ-Gedenkstätten. "Die Lehrpläne sollten das vorsehen", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Allerdings müssten Besuche in guten Unterricht eingebettet werden. Ziel sei vor allem, die Anfänge zu vermitteln. Denn die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und der Judenmord hätten ja nicht in Auschwitz begonnen, sondern mit einer schleichenden Entrechtung, Entmenschlichung und Enteignung. Nach Einschätzung Priens sind Menschen ohne Mitgefühl für den Nächsten eher verführbar. Menschenwürde sei "etwas wahnsinnig Kostbares" und müsse immer wieder beschützt werden. Das müsse Kindern beigebracht werden. Nicht nur in Schulen und dem Elternhaus könne das geschehen, sondern auch in Vereinen und bei der Jugendarbeit.