Berichterstattung über Ukraine-Krieg

Politik statt moralischer Wucht

06:40 Minuten
Im Bundestag ist eine große Videoleinwand, von der der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht. Abgeordnete haben sich zu ihm umgedeht.
„Wir müssen uns immunisieren gegen das Personalisieren“, fordert der TV-Produzent Friedrich Küppersbusch. © picture alliance / Flashpic / Jens Krick
Friedrich Küppersbusch im Gespräch mit Axel Rahmlow · 08.04.2022
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Die Bilder aus dem Ukraine-Krieg entwickeln eine starke emotionale und moralische Wirkung. Der Journalist Friedrich Küppersbusch plädiert dafür, sich dieser zu entziehen und wieder mehr auf die Inhalte zu schauen.
Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Krieg der Bilder. Diese hätten eine emotionale und moralische Wucht, sagt der TV-Produzent und Journalist Friedrich Küppersbusch. Doch müsse man sich dieser entziehen: „Ich muss nachdenken. Es muss doch eine Lösung geben, und die kann nicht in immer mehr Gewalt bestehen.“

Personalisierung hilft nicht weiter

Es gebe derzeit eine „asymmetrische politische Diskussion“, sagt der Kriegsdienstverweigerer. So sei er selbst auch immer hin und weg, wenn der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rede. Doch: „Wir müssen uns immunisieren gegen das Personalisieren und versuchen, auf die Inhalte zu schauen.“
Letztlich stelle sich derzeit die Frage, was politisch gewollt sei und wie es erreicht werden könne. Momentan würden Grenzen überschritten, die lange eingehalten worden seien, etwa die Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete. Abseits der emotionalen Wucht müsse darüber diskutiert werden, was vernünftig sei, fordert der Journalist.

Die Linie halten, auch wenn sie unpopulär ist

„Wir werden irgendwann bei der Differenzierung landen“, prognostiziert Küppersbusch, "auch wenn das jetzt herzlos klingt". So sei es richtig, dass die NATO nicht direkt in den Krieg in der Ukraine involviert sei: „Diese Linie zu halten, auch wenn es unpopulär ist, das finde ich gut.“
(rzr)

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