Bilder aus dem Berliner Schulalltag

Von Anke Leweke |
In diesem Film drückt auch die Kamera die Schulbank. Sie ist stets auf Augenhöhe der Schüler und scheint kein Fremdkörper im Unterricht.
So wird man auch als Zuschauer mit ins Klassenzimmer genommen, bekommt die Schwierigkeiten der Schüler beim Lesen und Buchstabieren aus nächster Nähe mit. Über ihre Herkunft wissen die meisten der Kinder der Klasse 1e der Berlin-Weddinger Grundschule gar nicht genau Bescheid.

Lehrerin: "Woher kommst Du denn"
Schüler: "Weiß ich nicht."
Lehrerin: "Welche Sprache sprecht Ihr denn zu Hause?"
Schüler: "Hmmm"
Lehrerin: "Wo sind denn Deine Eltern geboren? Könntest Du das herausfinden übers Wochenende?"

Vielleicht haben die Kinder wirklich kein Bewusstsein für ihre eigene Nationalität. Vielleicht wollen sie aber auch einfach nur nicht anders als ihre deutschen Mitschüler sein. Konsequent lässt die Regisseurin solche Fragen offen. Wie überhaupt ihr Film rein beobachtend bleibt. "Der Die Das" ist ein Angebot an den Zuschauer, sich selbst ein Bild zu machen. Über unsere sogenannte multikulturelle Gesellschaft, über unser Bildungssystem. Man lernt die Schicksale hinter den Zeitungsschlagzeilen kennen.

"Ja. Wir sind Hartz-IV-Empfänger. Zu Hause ist es langweilig. Meine Mutter hat mich noch nie geküsst. Ich habe noch nie einen Kuss kommen."

Der Zuschauer sieht sich mit Kindern konfrontiert, die mit den Anforderungen im Unterricht zu kämpfen haben, aber auch mit den Lebensumständen außerhalb der Schule. In manchen Augenblicken scheint denn auch aus den Gesichtern der Schüler jegliche Kindlichkeit gewichen.