Biermann: Weg frei für Berliner Ehrenbürgerschaft

Moderation: Joachim Scholl · 16.01.2007
Seit längerem diskutiert man im Berliner Abgeordnetenhaus darüber, ob man dem Liedermacher Wolf Biermann die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin verleihen solle. Den Antrag hatten die Oppositionsfraktionen CDU, FDP und Grüne eingebracht. Sowohl SPD als auch der kleinere Koalitionspartner Linkspartei.PDS hatten sich bis bislang dagegen ausgesprochen. Heute nun kam Bewegung in die Sache.
Überraschend sprach sich eine große Mehrheit der SPD-Fraktion für den Antrag auf Ehrenbürgerschaft Wolf Biermanns aus.

Sandra Schulz berichtet live aus dem Abgeordnetenhaus. Lesen Sie hier einen Auszug:

Schulz: Die Fraktion von SPD und Linkspartei.PDS haben inzwischen zu Ende getagt. Es gibt ein Votum aus der SPD-Fraktion, die das Vorhaben unterstützt und auch die Linkspartei.PDS hat ein Konstrukt gefunden, sich dieser Ehrenbürgerschaft für Wolf Biermann nicht in den Weg zu stellen – gleichzeitig aber auch das Vorhaben nicht positiv zu unterstützen. (…)

Scholl: Die SPD wollte Wolf Biermann seine drastische Kritik an der rot-roten Berliner Koalition von 2001 nicht verzeihen. Die Linkspartei verdrießt unter anderem, dass der Liedermacher seinerzeit vehement für den ersten Irakkrieg eintrat. Das sind nun keine Einwände mehr?

Schulz: Die SPD-Fraktion hat ein klares Votum abgegeben, das zeigt, das in der Sache offensichtlich viele Abgeordnete davon überzeugt sind, dass die Ehrenbürgerschaft für Wolf Biermann ob seines politischen Engagements, ob seines künstlerischen Schaffens als Lyriker und als Liedermacher und vor allem auch seiner Verdienste in der Zeit der deutschen Teilung gerechtfertigt ist.


Die Koalitionsfraktionen wollen noch am Dienstagabend über den Antrag entscheiden. Ausführliche Informationen dazu hören Sie in der Sendung Fazit – Kultur vom Tage ab 23.05 Uhr.

Sie können den vollständigen Beitrag für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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