Bezaubernde Milieustudie
Der Film "Die Herbstzeitlosen" von Bettina Oberli wurde in der Schweiz ein grandioser Publikumserfolg. Die 34-jährige Schweizer Regisseurin erzählt darin die Geschichte von einer Frau über 80, die in einem kleinen Dorf eine Dessous-Boutique eröffnen will.
"Ich wollte vier Frauen, weil zum Kartenspielen ist man zu viert. Deswegen wollte ich ein Quartett."
"Diese Geschichte kommt von mir, weil sie mir eben auch ganz persönlich nah ist."
"Ich hab eine Oma, die lebt im Emmental, die hat einen Tante-Emma-Laden, eine Tankstelle, einen Friseursalon und eine Schneiderei. Sie führt das auch alles noch und ist auch 86. Sie war meine Muse."
Bettina Oberli wirkt zierlich und sehr beweglich. Ihr halblanges, rötlich schimmerndes Haar leuchtet selbst im abgedunkelten Kinosaal. So wie ihre Augen, wenn die 34-jährige Schweizer Regisseurin von ihrem zweiten Kinofilm erzählt. "Die Herbstzeitlosen". Martha, die Heldin des Films, ist über 80 und erfüllt sich nach dem Tod ihres Mannes einen Lebenstraum. Sie eröffnet in ihrem Dorf im Schweizer Emmental eine exquisite Dessous-Boutique mit Stücken aus eigener Herstellung.
Die Nachbarn laufen Sturm gegen den drohenden Sittenverfall. Martha aber - betörend echt verkörpert von der Grande Dame der Schweizer Komödie Stephanie Glaser - bleibt unaufgeregt und erobert die Herzen der Eidgenossen.
"Das ist ein Massenphänomen geworden. Die Leute die flippen wirklich aus, es wurden ganze Gesellschaftsdebatten ausgelöst zum Thema Alter."
"Und das finde ich natürlich toll, wenn das in den Leuten so etwas auslöst."
"Die Herbstzeitlosen" hat der Regisseurin in der Schweiz einen umwerfenden Publikumserfolg beschert. Über eine halbe Million Zuschauer haben den liebevoll umgesetzten Streifen mit Händchen fürs Detail bereits gesehen. Bettina Oberlis Filmsprache ist von einprägsamer Beschwingtheit. Sie lächelt: Das ist ihre Schweiz - sagt sie. Optimistisch, kreativ, experimentierfreudig und sprudelnd jung.
Das hat weniger mit Patriotismus zu tun als mit Verwurzelung und reflektierter Heimatliebe.
"Ich komme selber auch vom Dorf und die Welt ist mir einfach total vertraut - und ich denke, die Leute mögen das, wenn sie etwas wieder erkennen, wo sie selber aufgewachsen sind und vielleicht auch drunter gelitten haben unter dieser sozialen Kontrolle. Aber gleichzeitig gebe ich die Möglichkeit einer Lösung, sich selber zu öffnen dem Neuen - der Film soll ja Mut machen. Und das tut er offensichtlich."
"Petit Paris" heißt das Skandalon, das die Idylle im Schweizerischen Trub so nachhaltig in Unordnung bringt. Verführerisch seidig und jugendlich wirken nicht nur die Dessous, die Martha dort anbietet. Auch die vier alten Damen scheinen, als hätte die Regisseurin ihnen von Ihrer Frische abgegeben. Hinter dieser wundersamen Wahrhaftigkeit steckt Bettina Oberlis eigene Biographie.
"Ich bin verwurzelt im Emmental. Ich hab eine Oma, die hat mich auch sehr inspiriert zu dieser Geschichte. Sie und ihre Freundinnen und Nachbarinnen. Diese Frauen sind mir nie mehr aus dem Kopf gegangen, ich fand das auch so erzählendwert. Diese Frauen dort arbeiten halt ihr Leben lang. Das ist einfach normal. Zum Beispiel in Bezug auf mich, das fand sie unsäglich am Anfang. Sie sagt, eine Frau muss immer was mit den Händen machen."
Bettina Oberli ist dennoch nach Zürich gezogen und studierte Filmregie an der Hochschule der Künste. Ihre Großmutter hat sie schließlich mit ihrem Film "Die Herbstzeitlosen" überzeugt.
"Ich war nie jemand der gesagt hat, ich will Regisseurin werden … ich wollte lange Tierärztin werden … Ich habe sehr lange Geige gespielt, bin ohne Fernseher aufgewachsen, war immer im Dorfkino, - Theater habe ich geliebt – Literatur, Malerei, Fotographie..."
Mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebt Bettina Oberli in Zürich. Wenn sie nicht dreht, tobt sie am liebsten mit ihnen hinaus in die Natur. Neue Drehbuchideen gibt es längst. Wenn die Kinder schlafen, beginnt für Bettina Oberli ein zweiter Tag.
"Wenn die im Bett sind, dann schreibe ich. Mein Mann ist Kameramann und er hat auch Kamera gemacht bei meinen beiden Filmen also, irgendwie geht es."
Mit den "Herbstzeitlosen" ist der jungen Regisseurin eine Milieustudie geglückt, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet ist. Das muss so sein, sagt Bettina Oberli: Nur so ist es authentisch. Authentisch ist überhaupt ein gutes Wort, wenn es um Bettina Oberli geht, Sie kommt wahrhaftig daher, sympathisch zielstrebig und humorvoll.
"Ich möchte bis 100 Filme machen. Also ich möchte gar nie in Rente gehen. "
"Diese Geschichte kommt von mir, weil sie mir eben auch ganz persönlich nah ist."
"Ich hab eine Oma, die lebt im Emmental, die hat einen Tante-Emma-Laden, eine Tankstelle, einen Friseursalon und eine Schneiderei. Sie führt das auch alles noch und ist auch 86. Sie war meine Muse."
Bettina Oberli wirkt zierlich und sehr beweglich. Ihr halblanges, rötlich schimmerndes Haar leuchtet selbst im abgedunkelten Kinosaal. So wie ihre Augen, wenn die 34-jährige Schweizer Regisseurin von ihrem zweiten Kinofilm erzählt. "Die Herbstzeitlosen". Martha, die Heldin des Films, ist über 80 und erfüllt sich nach dem Tod ihres Mannes einen Lebenstraum. Sie eröffnet in ihrem Dorf im Schweizer Emmental eine exquisite Dessous-Boutique mit Stücken aus eigener Herstellung.
Die Nachbarn laufen Sturm gegen den drohenden Sittenverfall. Martha aber - betörend echt verkörpert von der Grande Dame der Schweizer Komödie Stephanie Glaser - bleibt unaufgeregt und erobert die Herzen der Eidgenossen.
"Das ist ein Massenphänomen geworden. Die Leute die flippen wirklich aus, es wurden ganze Gesellschaftsdebatten ausgelöst zum Thema Alter."
"Und das finde ich natürlich toll, wenn das in den Leuten so etwas auslöst."
"Die Herbstzeitlosen" hat der Regisseurin in der Schweiz einen umwerfenden Publikumserfolg beschert. Über eine halbe Million Zuschauer haben den liebevoll umgesetzten Streifen mit Händchen fürs Detail bereits gesehen. Bettina Oberlis Filmsprache ist von einprägsamer Beschwingtheit. Sie lächelt: Das ist ihre Schweiz - sagt sie. Optimistisch, kreativ, experimentierfreudig und sprudelnd jung.
Das hat weniger mit Patriotismus zu tun als mit Verwurzelung und reflektierter Heimatliebe.
"Ich komme selber auch vom Dorf und die Welt ist mir einfach total vertraut - und ich denke, die Leute mögen das, wenn sie etwas wieder erkennen, wo sie selber aufgewachsen sind und vielleicht auch drunter gelitten haben unter dieser sozialen Kontrolle. Aber gleichzeitig gebe ich die Möglichkeit einer Lösung, sich selber zu öffnen dem Neuen - der Film soll ja Mut machen. Und das tut er offensichtlich."
"Petit Paris" heißt das Skandalon, das die Idylle im Schweizerischen Trub so nachhaltig in Unordnung bringt. Verführerisch seidig und jugendlich wirken nicht nur die Dessous, die Martha dort anbietet. Auch die vier alten Damen scheinen, als hätte die Regisseurin ihnen von Ihrer Frische abgegeben. Hinter dieser wundersamen Wahrhaftigkeit steckt Bettina Oberlis eigene Biographie.
"Ich bin verwurzelt im Emmental. Ich hab eine Oma, die hat mich auch sehr inspiriert zu dieser Geschichte. Sie und ihre Freundinnen und Nachbarinnen. Diese Frauen sind mir nie mehr aus dem Kopf gegangen, ich fand das auch so erzählendwert. Diese Frauen dort arbeiten halt ihr Leben lang. Das ist einfach normal. Zum Beispiel in Bezug auf mich, das fand sie unsäglich am Anfang. Sie sagt, eine Frau muss immer was mit den Händen machen."
Bettina Oberli ist dennoch nach Zürich gezogen und studierte Filmregie an der Hochschule der Künste. Ihre Großmutter hat sie schließlich mit ihrem Film "Die Herbstzeitlosen" überzeugt.
"Ich war nie jemand der gesagt hat, ich will Regisseurin werden … ich wollte lange Tierärztin werden … Ich habe sehr lange Geige gespielt, bin ohne Fernseher aufgewachsen, war immer im Dorfkino, - Theater habe ich geliebt – Literatur, Malerei, Fotographie..."
Mit ihrem Mann und den zwei Kindern lebt Bettina Oberli in Zürich. Wenn sie nicht dreht, tobt sie am liebsten mit ihnen hinaus in die Natur. Neue Drehbuchideen gibt es längst. Wenn die Kinder schlafen, beginnt für Bettina Oberli ein zweiter Tag.
"Wenn die im Bett sind, dann schreibe ich. Mein Mann ist Kameramann und er hat auch Kamera gemacht bei meinen beiden Filmen also, irgendwie geht es."
Mit den "Herbstzeitlosen" ist der jungen Regisseurin eine Milieustudie geglückt, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet ist. Das muss so sein, sagt Bettina Oberli: Nur so ist es authentisch. Authentisch ist überhaupt ein gutes Wort, wenn es um Bettina Oberli geht, Sie kommt wahrhaftig daher, sympathisch zielstrebig und humorvoll.
"Ich möchte bis 100 Filme machen. Also ich möchte gar nie in Rente gehen. "