Besatzungskinder im Nachkriegsdeutschland

"Russenbalg!"

Sowjet-russische Soldaten bei ihrer Exerzierausbildung, Elstal, Juni 1990
Winkende sowjetische Soldaten, die in der DDR stationiert waren. © Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst / Wladimir Borissow
Von Karoline Knappe · 04.10.2017
Besatzungskinder, also Kinder, die einheimische Frauen mit eigentlich feindlichen Soldaten bekommen, entstehen in jedem Krieg. In früheren wie in heutigen.
Und sie leiden: unter Ausgrenzung und Stigmatisierung und nicht zuletzt darunter, den leiblichen Vater nur selten kennen zu lernen, denn oft wissen sie noch nicht einmal, wer ihr Vater ist. Nach 1945 haben amerikanische, britische, französische und russische Besatzungssoldaten circa 400.000 Kinder, so schätzen Forscher heute, mit deutschen Frauen bekommen.
Ilona Laudien hält am 19.05.2014 in Kassel (Hessen) ein Foto ihres Vaters James Wilson Ramsey und ein Baby-Foto von sich mit ihrer Mutter Erna Laudien in der Hand. Sie ist ein sogenanntes Besatzungskind, ihr Vater war amerikanischer Soldat im Zweiten Weltkrieg in Deutschland.
Ilona Laudien hält ein Foto ihres Vaters James Wilson Ramsey und ein Baby-Foto von sich mit ihrer Mutter in der Hand. Sie ist ein sogenanntes Besatzungskind, ihr Vater war amerikanischer Soldat im Zweiten Weltkrieg in Deutschland.© picture alliance / dpa / Uwe Zucchi
Entstanden sind Kinder aus Liebesbeziehungen, die natürlich nicht gern gesehen waren, aber auch aus Vergewaltigungen. Erst in den letzten Jahren haben Forscher begonnen, sich intensiver mit den Schicksalen von Besatzungskindern zu beschäftigen.
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