Berlins Sozialsenatorin warnt vor rechtem Gedankengut in Bildungseinrichtungen
Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe hat vor einem wachsenden Einfluss rechtsextremen Gedankenguts in öffentlichen Bildungseinrichtungen gewarnt. Die SPD-Politikerin erklärte am Montag in Berlin, rechtsextreme Kräfte versuchten auch in Bibliotheken, Schulen und Kultureinrichtungen ihre Ideologien und menschenfeindlichen Ideen zu verbreiten. Es sei deshalb unabdingbar, dass gerade „diese gelebten Orte der Demokratie“ gegen jede Art von Hass und Gewalt wehrhaft gemacht werden. Kiziltepe ist als Senatorin auch für Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung zuständig. Sie äußerte sich bei der Vorstellung einer Publikation der "Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus" zum Umgang mit dem "Kulturkampf von rechts in Bibliotheken“. Öffentliche Bibliotheken erhalten darin Tipps für die Praxis, etwa zum Umgang mit Anfeindungen, zur störungsfreien Durchführung von Veranstaltungen oder zu rechten Medien im Bestand. Hintergrund sind alarmierende Vorkommnisse in den vergangenen Jahren. So kam es den Angaben zufolge in der Stadtbibliothek des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg wiederholt zu gezielten Zerstörungen und Beschädigungen von Büchern. Die betroffenen Titel setzten sich den Angaben zufolge kritisch mit Rechtsextremismus auseinander oder thematisierten linke Theorien und die Geschichte des Sozialismus. Zudem kämen verschwörungsideologische oder rassistische Bücher „über die Bestsellerlisten in die Regale von Bibliotheken“.