Berliner Zentralbibliothek gibt Bücher als NS-Raubgut an Erbin zurück

Die Zentral- und Landesbibliothek hat Bücher der von den Nazis aus Berlin deportierten und in Minsk ermordeten Cäcilie Holländer an die Erbin Carolyn Hollander zurückgegeben. Für eine Zeremonie am Freitag in der Stadtbibliothek war die Enkelin aus den USA nach Berlin gekommen. Die beiden restituierten Bücher sind vermutlich 1943 aus der städtischen Pfandleihanstalt in den Bestand der Bibliothek gelangt, wo es Bücher gab aus Wohnungen von verfolgten und deportierten Juden und Jüdinnen. Die Zuordnung erfolgte über das Autogramm "Cäcilie Jacoby" im Buch. In Datenbanken mit Unterlagen von Opfern des Holocaust waren laut Bibliothek zwei Personen mit dem Namen Cäcilie Jacoby und Bezug zu Berlin auffindbar. Durch Unterschriftenvergleich konnte die richtige Person identifiziert werden. Die geborene Cäcilie Jacoby war verheiratet mit Ernst Julius Holländer. Beide wurden 1941 vom Bahnhof Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet. Ihre Kinder konnten emigrieren.