Berlin-Wedding

Verängstigte Paketboten

Der Paketzusteller der Deutsche Post DHL, Hubert Pilat, liefert am 02.09.2015 in Herten (Nordrhein-Westfalen) Pakete aus.
Ein Paketzusteller des Paketdienstes DHL © picture alliance / dpa / Oliver Berg
Von Susanne Bruha |
Wegen vermehrter Übergriffe auf Paketzusteller liefert DHL Express im Wedding Pakete teilweise nicht mehr aus. Ein Paketzusteller berichtet aus seinem harten Berufsalltag.
In der Soldiner Straße im Wedding steigt Ahmed Hamanci aus seinem Lieferwagen. Er arbeitet erst seit vier Wochen als DHL-Paketzusteller, wurde für das Weihnachtsgeschäft angeheuert und fühlt sich wohl in seinem Job:
"Ich wurde nicht bedroht und beleidigt. Es gibt aber natürlich diese Gerüchte, dass Kollegen leider überfallen worden sind. Was meinen Sie, warum ein Türke hier arbeitet und kein Deutscher? Haben Sie mal einen deutschen Paketzusteller hier gesehen? Soldiner Kolonie, Prinzenallee - alles Türken."
Auch in anderen Berliner Kiezen arbeiten Paketboten gefährlich. Im Mai wurde ein DHL-Bote in Kreuzberg mit Verdacht auf Kieferbruch ins Krankenhaus geliefert. Zwei Täter hatten ihn in einem Hausflur niedergeschlagen, ihm Paket und Autoschlüssel abgenommen. Bei Hermes gibt es circa 20 solcher Straftaten deutschlandweit pro Jahr.
(Auszug aus dem Beitrag)
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