Berlin erinnert mit Gedenktafel an afrodeutschen Schauspieler Louis Brody

Er war einer der wenigen schwarzen Schauspieler in der Weimarer Republik, jetzt erinnert Berlin mit einer Gedenktafel an Louis Brody. Brody wirkte ab 1915 in mehr als 80 Filmen mit. Mit 23 Jahren übernahm er seine erste Rolle in dem heute verschollenen Film „Das Gesetz der Mine“. Danach trat er immer wieder in Abenteuerfilmen als bedrohlicher schwarzer Mann auf. In der Weimarer Republik sei er auf Rollen beschränkt gewesen, die ihn "exotisiert, dämonisch oder rassistisch" darstellten, so die Senatsverwaltung für Kultur. Während der NS-Zeit wurde Brody in Rollen gezwungen, die ein kolonialisiertes und einfältiges Afrika zeigten. Geboren wurde Louis Brody in Kamerun. Dorte wurde er von deutschen Missionaren unterrichtet. Mit 20 kam er ins Deutsche Kaiserreich, wo er sich auch als Aktivist engagierte. 1918 war er Gründungsmitglied des Afrikanischen Hilfsvereins, der ersten politischen und sozialen Organisation schwarzer Menschen in Deutschland. Brody starb mit 58 Jahren in Ost-Berlin.