Benedikt wir kommen, wir sind die neuen Frommen
"Du führst uns hinaus ins Weite", lautete das Motto des Katholikentags. Dafür haben die Katholiken in Osnabrück Gott gedankt. Das war deutlich zu spüren. "Ihr führt uns in die Enge", war das Motto vieler Diskussionen der katholischen Laien mit ihren klerikalen Hirten. Und dafür dankten die Gläubigen nicht.
Selten waren der weite christliche Horizont und die enge kirchliche Praxis so deutlich spürbar wie auf dem Katholikentag in der Friedenstadt an der Hase. Friedlich ging alles zu, kaum laute Töne, aber manchmal hatte man den Eindruck, mit Hasenfüßen lassen sich keine weiten Sprünge machen. 40 Jahre nach dem revolutionären Freiheitskonzil ist der große Schwung dahin. 1968 herrschten nachkonziliare Aufbruchsstimmung und Antipapstton zugleich. In Rom war auf dem großen Reformkonzil die Öffnung zur Welt festgelegt worden und Papst Johannes XXIII wurde zum Reformpapst schlechthin. Aber im Jahr 1968 verbot Papst Paul VI. mit seiner Enzyklika die künstliche Empfängnisverhütung und ging als Pillen-Paul in die Kirchengeschichte ein. Auf dem Katholikentag in Essen hieß der Bischof Hengsbach und 1968 skandierten die Gläubigen: "Hengsbach wir kommen, wir sind die linken Frommen".
40 Jahre später steht es wieder schlecht um die Laienselbstbestimmung. Die römische Bevormundungskirche ist auf dem Vormarsch, befürchten die kritischen Katholiken im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, dem Einlader der Katholikentage.
Es gärt an allen Ecken und Enden. Zwar sind 40 Prozent der Teilnehmer unter 39 Jahre, 55 Prozent weiblich. Und alle sind in den katholischen Verbänden engagiert. Das klingt gut. Aber ist kurios: denn diese Milieus, sofern sie nicht kirchlich sozialisiert sind, erreicht die katholische Kirche laut Sinus-Studie gar nicht mehr. Das ist ein Drama. Die katholische Kirche verschläft die Zeichen der Zeit. Die Alarmglocken läuten laut; sie hat zu lange auf die alten Milieus gesetzt, in denen die katholische Sozialisation noch funktionierte, hat auf die Alten, Treuen und Frommen gezählt. Das sind zwar liebe, aber doch die falschen Pferde, auf die in Zukunft nicht mehr allein gesetzt werden kann.
Wenn ich recht sehe, gärt es unterschwellig, nicht im Sinne von Kategorien wie links und rechts wie damals 1968 – "Hengsbach wir kommen, wir sind die linken Frommen." Sondern mehr als laientheologischer Aufstand gegen die alten Obrigkeiten, gegen die Bevormundung der alten Theologen gegenüber den jungen Laien. Und das schreckt auch die neuen Interessierten ab. Es gibt ganz viele Menschen , die wollen der katholischen Kirche gerne einen Finger geben, sprich projektbezogen mitarbeiten, aber Kirche will lieber die ganze Hand und Dienst an allen Orten und seelische Unterschriften unter viel zu viele Dogmen und historisch überkommene Riten und Regeln. Neue Formen braucht das Land, auch in der katholischen Kirche. Hinaus ins Weite! Der Herr der Kirche, und das ist nicht der Papst und ist kein Bischof sondern Gott selbst, wird schon dafür sorgen, dass sich die in Weite Geführten nicht verlaufen. Noch war der neue Ruf 40 Jahre nach 1968 und den Essener Kampfparolen in Osnabrück nicht laut zu hören. Aber er liegt als Slogan schon vor den Kirchentüren und muss nur aufgenommen werden: "Benedikt wir kommen, wir sind die neuen Frommen."
40 Jahre später steht es wieder schlecht um die Laienselbstbestimmung. Die römische Bevormundungskirche ist auf dem Vormarsch, befürchten die kritischen Katholiken im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken, dem Einlader der Katholikentage.
Es gärt an allen Ecken und Enden. Zwar sind 40 Prozent der Teilnehmer unter 39 Jahre, 55 Prozent weiblich. Und alle sind in den katholischen Verbänden engagiert. Das klingt gut. Aber ist kurios: denn diese Milieus, sofern sie nicht kirchlich sozialisiert sind, erreicht die katholische Kirche laut Sinus-Studie gar nicht mehr. Das ist ein Drama. Die katholische Kirche verschläft die Zeichen der Zeit. Die Alarmglocken läuten laut; sie hat zu lange auf die alten Milieus gesetzt, in denen die katholische Sozialisation noch funktionierte, hat auf die Alten, Treuen und Frommen gezählt. Das sind zwar liebe, aber doch die falschen Pferde, auf die in Zukunft nicht mehr allein gesetzt werden kann.
Wenn ich recht sehe, gärt es unterschwellig, nicht im Sinne von Kategorien wie links und rechts wie damals 1968 – "Hengsbach wir kommen, wir sind die linken Frommen." Sondern mehr als laientheologischer Aufstand gegen die alten Obrigkeiten, gegen die Bevormundung der alten Theologen gegenüber den jungen Laien. Und das schreckt auch die neuen Interessierten ab. Es gibt ganz viele Menschen , die wollen der katholischen Kirche gerne einen Finger geben, sprich projektbezogen mitarbeiten, aber Kirche will lieber die ganze Hand und Dienst an allen Orten und seelische Unterschriften unter viel zu viele Dogmen und historisch überkommene Riten und Regeln. Neue Formen braucht das Land, auch in der katholischen Kirche. Hinaus ins Weite! Der Herr der Kirche, und das ist nicht der Papst und ist kein Bischof sondern Gott selbst, wird schon dafür sorgen, dass sich die in Weite Geführten nicht verlaufen. Noch war der neue Ruf 40 Jahre nach 1968 und den Essener Kampfparolen in Osnabrück nicht laut zu hören. Aber er liegt als Slogan schon vor den Kirchentüren und muss nur aufgenommen werden: "Benedikt wir kommen, wir sind die neuen Frommen."