Beliebter homosexueller Sänger in Türkei der "Obszönität" angeklagt

    Die türkische Nationalflagge weht an einem klaren Tag.
    Türkische AKP-Regierung unter Präsident Erdogan vertritt eine rigorose Kulturpolitik. © IMAGO / Zoonar / IMAGO / Zoonar.com / Valerio Rosati
    Das türkische Innenministerium hat ein Klage wegen "Obszönität" gegen den beliebten türkischen Sänger Mabel Matiz eingereicht. Bei der Klage geht es um den Song "Perperisan" - zu Deutsch "Erschöpft" - des Musikers, der von einer Liebesgeschichte zwischen zwei Männern handelt. Regierungsnahe Medien beschuldigten Matiz, ein „LGBTQ+-Missionar” zu sein, und bezeichneten seinen Song als „widerwärtig”. Dem offen homosexuellen Sänger droht nun eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zwei Jahren. Der türkische Präsident Erdogan hatte im Mai ein „Jahrzehnt der Familie“ ausgerufen, um dem Geburtenrückgang in der Türkei entgegenzuwirken, und dabei erneut die LGBTQ+-Bewegung als "Perversion“ angeprangert.