Belgien übergibt Inventarliste mit Beutekunst an Kongo

    Ein großer Saal des Afrikamuseums mit vielen Vitrinen, in denen Tiere ausgestellt werden. In der Mitte des Bildes steht ein Elefant auf einem Podest.
    Einblick in die Sammlung des Afrikamuseums in Belgien, das mit seiner neuen Ausstellung die eigene Kolonialgeschichte auch kritisch beleuchten will. © dpa picture alliance/ Thierry Roge/ Belga
    Belgien hat einen weiteren Schritt bei der Rückgabe von Beutekunst aus der Kolonialzeit an die Demokratische Republik Kongo vollzogen. Premierminister De Croo übergab seinem Amtskollegen Sama Lukonde eine vollständige Liste der Kunstgegenstände aus dem Kongo im Afrikanischen Museum in Tervuren. Darauf sind etwa 84.000 Objekte wie Skulpturen, Masken oder Musikinstrumente, die bis zum Jahr der Unabhängigkeit des Kongo 1960 auf belgischen Boden gelangt waren. Das entspricht nach Angaben der Leitung etwa 70 Prozent der Bestände des Museums. Auf dieser Grundlage kann Kinshasa Rückgabeanträge stellen, die von einem bald eingesetzten Wissenschaftsteam geprüft werden sollen, wie belgische Vertreter erklärten. Das Afrikamuseum ist ein Erbe des belgischen Königs Leopold II., der den Kongo ab 1885 als seinen persönlichen Besitz verwaltete. Es umfasst eine der weltweit größten Sammlungen afrikanischer Artefakte.