Belarussischer Regisseur Hniot nach Deutschland ausgereist

Andrej Hniot ist ein bekannter belarussischer Filmregisseur und Kritiker des autoritären Präsidenten Lukaschenko. Er filmte die Massenproteste gegen dessen umstrittene Wiederwahl von 2020 und berichtete über das harte Durchgreifen der Regierung gegen Widersacher - bevor er floh. Nun hat er nach einem Jahr unter Hausarrest in Serbien das Land verlassen und ist nach Deutschland ausgereist. Hniot sagte der Nachrichtenagentur AP, die serbischen Behörden hätten ihn gestern aus dem Hausarrest entlassen. Belarus hatte von Serbien die Auslieferung des Regisseurs verlangt. Die serbischen Behörden verhafteten Hniot aufgrund eines Haftbefehls von Interpol, der auf Antrag der belarussischen Behörden wegen Steuerhinterziehung erlassen worden war. Der Regisseur bestritt die Anschuldigungen. Belarussische Oppositionspolitiker im Exil setzten sich für ihn ein, darunter Swetlana Tichanowskaja. Sie erklärte, das Außenministerium in Berlin und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hätten die Bemühungen um Hniots Freilassung unterstützt.