Beim Filmfestival von San Sebastián siegt ein Stierkämpferfilm

    Ein Matador kniet neben einem bereits mehrfach verletzten Stier mit der Muleta, dem roten Tuch.
    Ein Stierkampf wie in dem Dokumentarfilm „Tardes de soledad“. © picture alliance / ZUMAPRESS.com / Elsa A Bravo
    Die spanisch-französisch-portugiesische Produktion "Tardes de soledad" ("Einsame Nachmittage") ist am Samstagabend beim 72. Filmfestival in San Sebastián ausgezeichnet worden. Regisseur Albert Serra beobachtet in seinem Dokumentarfilm den Stierkämpfer Andrés Roca Rey bei seinem blutigen Handwerk. Der Evangelische Pressedienst schreibt, dass der Film für mitteleuropäische Augen mitunter schwer erträglich sei. Man müsse aber seinem Regisseur zugutehalten, dass er konsequent die Archaik der Rituale herausstelle und auch die Qual des Tieres zeigte. Die Jury des Filmfestivals von San Sebastián verlieh Albert Serra dafür den Hauptpreis, die Goldene Muschel. Den Preis für die beste Regie erhielten in diesem Jahr gleichermaßen Laura Carreira (Portugal) für "On Falling" ("Beim Fallen") und Pedro-Martin-Calero (Spanien) für "El Llanto" ("Das Weinen"). Die Silberne Muschel für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ging an Patricia López Arnaiz in dem Film "Los destellos" ("Das Funkeln"). Das Filmfestival von San Sebastián gehört mit Berlin, Cannes und Venedig zu den wichtigsten in Europa und ist das größte in der spanischsprachigen Welt.