Begegnungen mit dem Komponisten Gottfried Michael Koenig (2/6)

Auf nach Darmstadt

Der Komponist Gottfried Michael Koenig
Der Komponist Gottfried Michael Koenig © Christop Richter/Deutschlandradio Kultur
12.10.2016
Zu Gast ist in unserer Sendereihe der Komponist Gottfried Michael Koenig. Er gehört zu den Pionieren der elektronischen Musik in Westeuropa. Hier erzählt er aus seinem Leben und stellt wichtige Werke vor.
Mitte der 1950er Jahre wurde über die Musik der Zukunft nicht mehr nur spekuliert. Voller Zutrauen in den technischen Fortschritt gründete man an einigen europäischen Rundfunkanstalten Studios für elektronische Musik, an denen Komponisten und Techniker gemeinsam forschten und arbeiteten. Zuerst mit Sinuston-Generatoren, Tonbändern und viel Flüssigkleber, später mit dem Computer.
Der am 5. Oktober 1926 in Magdeburg geborene Komponist Gottfried Michael Koenig war von Anfang an dabei und hat diese Entwicklung maßgeblich vorangetrieben.
Im Studio für elektronische Musik des NWDR in Köln arbeitete er mit Karlheinz Stockhausen, György Ligeti und anderen Komponisten zusammen. Später baute er an der Universität Utrecht mit dem "Institut für Sonologie" ein elektronisches Studio auf, das bald zu den renommiertesten seiner Art weltweit gehörte. Die Forschung im Studio war bei Gottfried Michael Koenig stets eng verbunden mit künstlerischer Arbeit und theoretischem Diskurs.
In unserer Sendereihe "Begegnungen mit musikalischen Zeitzeugen" erzählt der Komponist sechs Abende lang aus seinem Leben und stellt eigene Werke und Musik seiner Kollegen vor.
Wir bringen heute die zweite von insgesamt sechs Folgen. Gottfried Michael Koenig berichtet darin von seiner Ausbildung in Braunschweig und Detmold und von den anregenden Eindrücken während der ersten Besuche der Internationalen Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik.
Gesprächspartner von Gottfried Michael Koenig sind Werner Grünzweig, Leiter des Musikarchivs der Akademie der Künste Berlin, und die Redakteurin Christine Anderson.
Begegnungen mit dem Komponisten Gottfried Michael Koenig (2/6)
Lernen in Detmold, Köln und Darmstadt
Christine Anderson und Werner Grünzweig im Gespräch mit Gottfried Michael Koenig
(Teil 3 am 19. Oktober 2016)
Günter Bialas
1. Satz Largo assai und 2. Satz Andantino grazioso
aus: Concerto lirico für Klavier und Orchester (1967)

Siegfried Mauser, Klavier
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Mathias Husmann

Gottfried Michael Koenig
"Mane" ("Morgen")
aus: "Horae" op. 7, Tanzbilder für großes Orchester
Uraufführung 7. Juli 1951, Stadthalle Darmstadt

Orchester des Landestheaters Darmstadt
Leitung: Hermann Scherchen

Luigi Nono
"España en el corazón"
aus: "Tre Epitaffi per Federico García Lorca"
Drei Studien für Sopran, Bariton, Sprechchor, Instrumente und Schlagzeug

Gabrielle Dumaine, Sopran
Hans Hildenbrandt, Bariton
Sprechchor aus Teilnehmern der Ferienkurse
Uraufführung Darmstadt 21. Juli 1952, Kongreßsaal Mathildenhöhe
Orchester des Landestheaters Darmstadt
Leitung: Bruno Maderna

Olivier Messiaen
"Regard des hauteurs"
aus "Vingt regards sur l'enfant-Jésus"

Yvonne Loriod, Klavier