Beeindruckende Pracht der Antike

Von Jürgen König |
Skulpturen, Vasen, Monumente: Zur Kunst der Etrusker und Römer ist nun auch die griechische Kunst ins Alte Museum gekommen - ganze Welten unter einem Dach.
Antike Welten – so heißt die Ausstellung, und der Titel ist nicht zu hoch gegriffen. Denn es sind ganze Welten zu entdecken, nun unter einem Dach, so wie der Geheime Oberbaudirektor und Leiter der Oberbaudeputation, Karl Friedrich Schinkel, es sich 1830 gedacht hat. Zur Kunst der Etrusker und Römer ist nun auch die griechische Kunst ins Alte Museum gekommen: aus dem Pergamonmuseum, das sich in einem maroden Zustand befindet und ab 2013 generalsaniert werden soll – und dessen Schätze daher nach und nach umziehen.

Auf zwei Etagen mit je 1500 Quadratmetern wird nun - in beeindruckender Pracht – ein repräsentativer Überblick geboten über die Kunst der antiken Welt, über das Leben, auch das alltägliche Leben in Griechenland, Etrurien und Rom. Erst jetzt sei die Nachkriegszeit für die Berliner Antikensammlung vorbei, sagt der Direktor dieser Sammlung, Andreas Scholl – und freut sich.

"Ich denke, man kann ohne Übertreibung sagen, dass eine so klar gegliederte Präsentation der griechischen, etruskischen und römischen Kulturgeschichte es in keiner Sammlung aus der Weltspitze gibt."

Deutlich weniger als im Pergamonmuseum wird gezeigt, sodass all die Skulpturen, Vasen, Bronzen, Terrakotten, archaische Heiligtümer, Grabmonumente, Statuen und Statuetten mehr Raum und vor allen Dingen: mehr Licht haben, um ihre Wirkung zu entfalten. Hinzukommen ausgewählte Alltagsgegenstände aus antiker Zeit, Helme und Schmuck, eine reichhaltige Sammlung antiker Münzen.

"Wir kombinieren einen chronologischen Rundgang mit thematischen Schwerpunkten, um so dem Besucher in jedem Raum einen klaren Zusammenhang zu bieten."

Und in jedem Raum findet der Besucher gut lesbare, auch gut verstehbare Einführungstexte - sodass, wer will, tatsächlich 1000 Jahre antiker Geschichte nachvollziehen kann und dabei Meisterwerke antiker Kunst bestaunen: wie etwa den "Betenden Knaben", eine Bronzestatue, so fein gearbeitet, dass sich tatsächlich ein Ausdruck von betender Innigkeit vermittelt – festgehalten vor über 2300 Jahren.

Link zur Ausstellung