Becks Rücktritt
Ist die Talfahrt jetzt zu Ende, kann alles, was nun folgt, nur eine Richtung haben - aufwärts oder um es in Genossen-Sprache auszudrücken - vorwärts? Das gestrige Chaos, bei dem bei vor der geplanten Präsentation des Kanzlerkandidaten ein gedemütigter - und wie Rudolf Dressler findet gemobbter - Parteichef hinschmiss, geht als schwarzes Kapitel in die Parteigeschichte ein, die, was die miese Behandlung des SPD-Spitzenpersonals betrifft, ohnehin bereits Bibliotheken füllt.
SPD-Chef – so die gestrige Bestätigung - ist ein Job für Masochisten. Oder für Franz Müntefering, denn der ist aus so hartem Holz, dass ihn scheinbar keine Niederlage wirklich kratzt. Vielleicht, weil er austeilt wie kaum ein anderer?
Die Zustimmung zur Agenda 2010 wie die zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr beschleunigte er, indem er den Genossen in seiner Fraktion drohte mit dem Entzug eines guten Listenplatzes bei der nächsten Bundestagswahl zum Beispiel.
Müntefering kann einstecken. Kein Wort der Klage, als ihn der gestern zurückgetretene Parteichef vor knapp einem Jahr nach Mainz zitierte wie einen Lehrbuben, um ihm, dem zuständigen Arbeits- und Sozialminister Müntefering, zu verkünden, dass der Bezug des Arbeitslosengeldes für Ältere entgegen seiner Warnungen doch verlängert wird.
Immer noch gute Miene zu bösem Spiel bewahrte Müntefering auf dem Hamburger SPD-Parteitag, der sich mit großer Geschlossenheit hinter den schwachen Beck gegen den brillanten Redner Müntefering gestellt hatte, nur damit es die Partei nicht an Ort und Stelle zerlegte.
Müntefering ist dennoch alles andere als ein Waisenknabe. Raufbold wäre zuweilen treffender, einer, der Steinchen für Steinchen in die Zwille spannte und sie auf den empfindsamen Pfälzer zischen ließ. Offen oder aus den Büschen heraus.
Das Ende des Münte-Beck-Streits – der freche Pinoccio gegen den tapsigen Bären aus der Rheinpfalz - könnte sich als Segen für die SPD erweisen. Ohne ihren Machtkampf keine Manöver von Beck mehr, Müntefering links zu überholen und damit den Tanker SPD immer weiter in linke Fahrwasser zu steuern.
Doch Müntefering wird die Mannschaft unter Deck trotz flammender Wahlkampfreden nicht mehr mit Basta und Peitsche zusammenhalten können, denn so wird weder das Verhältnis zur Linkspartei geklärt, noch sind so die von der Parteilinken empfundenen Gerechtigkeitsdefizite der Gesellschaft zu beseitigen.
Auf die Gefahr sich zu wiederholen: Die Sozialdemokraten müssen diese Diskussionen führen und sie beim Sonderparteitag am 18. Oktober in Berlin nicht einfach von der Tagesordnung wieder absetzen wie beim sogenannten Zukunftskonvent in Nürnberg geschehen.
Der beliebte Außenminister Steinmeier, der jetzt nicht mehr diplomatisch schweigen darf, wie der alte und künftige Parteichef Müntefering stehen beide als Väter der Agenda 2010 für ein wirtschaftsfreundliches Programm, das Vollbeschäftigung als Ziel formuliert. Mit dem Ruck in die Mitte und nur damit, kann die SPD der Union Wähler streitig machen und so ihr Überleben sichern. Der Platz links von ihr ist besetzt.
Der CDU/CSU kann das Tandem Steinmeier-Müntefering dichter auf den Pelz rücken als ein Trio mit Beck, das sich womöglich mehr mit sich als mit der Union beschäftigt hätte. Die Mitte ist das Ziel, also vorwärts.
Die Zustimmung zur Agenda 2010 wie die zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr beschleunigte er, indem er den Genossen in seiner Fraktion drohte mit dem Entzug eines guten Listenplatzes bei der nächsten Bundestagswahl zum Beispiel.
Müntefering kann einstecken. Kein Wort der Klage, als ihn der gestern zurückgetretene Parteichef vor knapp einem Jahr nach Mainz zitierte wie einen Lehrbuben, um ihm, dem zuständigen Arbeits- und Sozialminister Müntefering, zu verkünden, dass der Bezug des Arbeitslosengeldes für Ältere entgegen seiner Warnungen doch verlängert wird.
Immer noch gute Miene zu bösem Spiel bewahrte Müntefering auf dem Hamburger SPD-Parteitag, der sich mit großer Geschlossenheit hinter den schwachen Beck gegen den brillanten Redner Müntefering gestellt hatte, nur damit es die Partei nicht an Ort und Stelle zerlegte.
Müntefering ist dennoch alles andere als ein Waisenknabe. Raufbold wäre zuweilen treffender, einer, der Steinchen für Steinchen in die Zwille spannte und sie auf den empfindsamen Pfälzer zischen ließ. Offen oder aus den Büschen heraus.
Das Ende des Münte-Beck-Streits – der freche Pinoccio gegen den tapsigen Bären aus der Rheinpfalz - könnte sich als Segen für die SPD erweisen. Ohne ihren Machtkampf keine Manöver von Beck mehr, Müntefering links zu überholen und damit den Tanker SPD immer weiter in linke Fahrwasser zu steuern.
Doch Müntefering wird die Mannschaft unter Deck trotz flammender Wahlkampfreden nicht mehr mit Basta und Peitsche zusammenhalten können, denn so wird weder das Verhältnis zur Linkspartei geklärt, noch sind so die von der Parteilinken empfundenen Gerechtigkeitsdefizite der Gesellschaft zu beseitigen.
Auf die Gefahr sich zu wiederholen: Die Sozialdemokraten müssen diese Diskussionen führen und sie beim Sonderparteitag am 18. Oktober in Berlin nicht einfach von der Tagesordnung wieder absetzen wie beim sogenannten Zukunftskonvent in Nürnberg geschehen.
Der beliebte Außenminister Steinmeier, der jetzt nicht mehr diplomatisch schweigen darf, wie der alte und künftige Parteichef Müntefering stehen beide als Väter der Agenda 2010 für ein wirtschaftsfreundliches Programm, das Vollbeschäftigung als Ziel formuliert. Mit dem Ruck in die Mitte und nur damit, kann die SPD der Union Wähler streitig machen und so ihr Überleben sichern. Der Platz links von ihr ist besetzt.
Der CDU/CSU kann das Tandem Steinmeier-Müntefering dichter auf den Pelz rücken als ein Trio mit Beck, das sich womöglich mehr mit sich als mit der Union beschäftigt hätte. Die Mitte ist das Ziel, also vorwärts.