"Bear's Den" mit neuem Album zu Gast

Luft geholt für das neue Album

Vier Musiker mit Trompete, zwei Gitarren und Keybord spielen im Studioraum.
Großes Set im Deutschlandfunk Kultur-Studio mit "Bear's Den" © Deutschlandradio
Gespräch mit Martin Böttcher · 03.04.2019
Die britische Band "Bear's Den" ist viel unterwegs, momentan in Europa, in wenigen Wochen geht es in die USA. Das Publikum kommt gern in die Konzerte, fragte sich allerdings, wo das neue Album bliebe. Sänger und Gitarrist Andrew Davie klärt auf.
Am 26. April 2019 veröffentlicht die britische Band "Bear’s Den" ihr heiß ersehntes drittes Album "So That You Might Hear Me". Sie sind zurzeit in Europa unterwegs und machen Station auch in unserem Studio von Deutschlandfunk Kultur.

Zeit für kreatives Luftholen

Das dritte Album hat auf sich warten lassen. Eine kreative Pause sei das gewesen, sagt Sänger und Gitarrist Andrew Davie. "Wir sind so viel getourt, und immer nur zwischendurch ein Album aufnehmen? Nein." Sie hätten sich in einem kleinen Londoner Studio mehr Zeit gelassen. Die neuen Songs hätten neue Klänge, vor allem vorsichtig eingebaute elektronische. Davie habe sehr viel elektronische Musik gehört. Dadurch sei sein Interesse und auch die Lust geweckt worden, elektronische Geräte im Studio einfach mal auszuprobieren.
Der Albumtitel ist einem Gedicht von Pablo Neruda entlehnt. Dies habe Davie inspiriert, neue Songs zu schreiben. Immer in der Hoffnung, seinem Vorbild Neruda so nah wie möglich zu kommen. Es gehe ihm immer um Kommunikation zwischen Menschen, gerade auch mit denjenigen, die sich eigentlich zurückgezogen hätten. Es bleibe immer die Frage, wie man diese doch irgendwie erreichen könne.
Im Gespräch muss Davie allerdings zugeben, dass er über die inzwischen aufgedeckten Taten seines Vorbildes Neruda noch nichts gehört habe. "Das hat mich noch nicht erreicht." Er wisse nichts über die Vergewaltigung, die der Dichter und Nobelpreisträgers in seinen Memoiren gestanden hat. "Wie schrecklich", sagt Davie.

Blick ins Innere

Im Song "Laurel Wreath", übersetzt Lorbeerkranz, geht es darum, wie sich Männer nach außen präsentierten und was sich eigentlich in ihrem Inneren abspiele, erklärt Davie. "Nicht immer ist man so stark, wie man tut. Nur weil man einen ruhigen Eindruck macht, heißt es noch lange nicht, dass man stark ist." Das sei ein hochinteressanter Widerspruch, meint Davie.
(cdr)
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