Bayerns Kunstminister Blume entschuldigt sich für Versäumnisse im Umgang mit NS-Raubkunst

    Der bayerische Kunstminister Markus Blume von der CSU spricht im Bayerischen Landtag
    Der bayerische Kunstminister Markus Blume von der CSU verspricht im Bayerischen Landtag mehr Transparenz und Tempo in Sachen NS-Raubkunst (Archivbild) © picture alliance / dpa / Matthias Balk
    Bayerns Kunstminister Blume hat sich entschuldigt. Er sagte nach Berichten über den Umgang der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit NS-Raubkunst, man sei sich vielleicht zu sicher gewesen, dass man hier schon weiter sei. Es sei für ihn unerträglich, dass Opfer und deren Nachfahren sich wie Bittsteller gefühlt hätten, erklärte der CSU-Politiker im Landtag. Zum Hintergrund: Die "Süddeutsche Zeitung" hatte vor einigen Tagen berichtet, die Nachfahren von enteigneten jüdischen Kunstbesitzern seien von den Staatsgemäldesammlungen nicht über NS-Raubkunst in deren Besitz informiert worden - und das, obwohl die Herkunft der geraubten Werke teils schon jahrelang bekannt sei. Die Sammlungen, zu denen die Pinakotheken in München gehören, wiesen die Vorwürfe zurück. Dennoch votierte der Bayerische Landtag nun einstimmig dafür, mehr Transparenz und Tempo bei der Rückgabe von Raubkunst anzustreben. Bis zum Sommer wollen die Abgeordneten einen Überblick über alle möglichen Fälle von Raubkunst haben, die noch erforscht werden müssen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst, Piazolo, sprach von einer "historischen Verantwortung". Man sei es den Opfern 80 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes schuldig, zügig faire und gerechte Lösungen zu finden.