Bayerisches Nationalmuseum entdeckt seltenes Meisterwerk in der eigenen Skulpturensammlung

    Das Foto zeigt das Bayerische Nationalmuseum.
    Bayerisches Nationalmuseum © picture-alliance / dpa / Matthias Balk
    Das Bayerische Nationalmuseum spricht von einer "spektakulären Entdeckung": Ein Mitarbeiter habe eine Frauenbüste aus Marmor einem berühmten Renaissance-Bildhauer neu zuschreiben können, teilte das Museum am Freitag mit. Demnach lassen "die klassischen Züge, der beseelte Gesichtsausdruck und die äußerst raffinierte Frisur" der Figur nur den Italiener Simone Bianco als Schöpfer in Frage kommen. Bianco wurde Ende des 15. Jahrhunderts in der Nähe von Arezzo geboren und war von 1512 bis 1553 in Venedig tätig. Von ihm sind den Angaben zufolge nur ein Dutzend Bildwerke bekannt, unter anderem im Pariser Louvre, im Kunsthistorischen Museum in Wien und im Berliner Bode Museum. Die Büste im Bayerischen Nationalmuseum sei ein Musterbeispiel für Biancos an der Antike geschulte, aber von einer individuellen Handschrift geprägten Bildhauerei, hieß es. Das Werk könnte auf dem Kunstmarkt aktuell "durchaus einen Millionenbetrag erzielen", so das Bayerische Landesmuseum. Die Büste sei in den Museumswerkstätten gereinigt und die fehlende Nasenspitze ergänzt worden.