Bayerischer Landtag billigt Rückgabe von Kandinsky-Gemälde an Erben

Das als NS-Beutekunst eingestufte Gemälde "Das bunte Leben" von Wassily Kandinsky kann den Erben der ehemaligen jüdischen Eigentümer zurückgegeben werden. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags billigte die Rückgabe und folgte damit der Empfehlung der Beratenden Kommission. Das Bild von 1907 gilt als eines der Hauptwerke Kandinskys. Seit 1927 gehörte "Das bunte Leben" zur Kunstsammlung des Ehepaares Lewenstein in Amsterdam. Es zeigt altrussische Figuren und fantastisch-märchenhafte Motive. Wenige Monate nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde es 1940 versteigert. 1972 kaufte es die Bayerischen Landesbank und lieh es an die Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München aus. Nach Ansicht der Bank hatte ein Familienmitglied den Verkauf veranlasst. Der Familie zufolge wurde der Verkauf des Bildes erzwungen. Die Kommission folgte in ihrer Empfehlung der Argumentation der Familie, da Beweise für einen freiwilligen Verkauf fehlten.