Barbara Klemm

Grande Dame des deutschen Fotojournalismus

Barbara Klemm im Gespräch mit Dieter Kassel und Ute Welty · 23.10.2014
Barbara Klemm gilt als eine der bedeutendsten deutschen Fotojournalistinnen. Seit Jahrzehnten dokumentiert die frühere FAZ-Fotografin mit ihrer Kamera das Zeitgeschehen. Jetzt werden 200 ihrer Bilder im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg gezeigt.
Barbara Klemm arbeitete 40 Jahre lang für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und gilt als die Grande Dame des deutschen Fotojournalismus. Ihre Königsdisziplin sei das Porträt, hat der Dichter Durs Grünbein einmal über sie gesagt. 200 Porträtfotografien von Barbara Klemm stellt das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg jetzt aus.
"Im Endeffekt ist es ganz unspektakulär"
Entscheidend beim Porträt sei es zunächst, eine Stimmung herzustellen, in der sich der Porträtierte wohlfühle, sagt Barbara Klemm im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Große Persönlichkeiten wüssten natürlich, wie sie sich zu geben hätten, aber sie versuche das durch eine Unterhaltung aufzubrechen. "Ich habe keine Lampen, ich habe kein Stativ, ich habe die Kamera in der Hand, spreche und mache dazwischen meine Bilder". So würden die Personen sehr natürlich erscheinen. "Im Endeffekt ist es ganz unspektakulär, als würde es so nebenher passieren."
"Knurriger" Dürrenmatt
Manchmal brauche man in ihrem Beruf aber auch Glück, zum Beispiel beim Porträt des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt, der zunächst sehr "knurrig" gewesen sei: "Er hat immer gesagt: ich habe nicht viel Zeit, was wollen Sie machen?" Bis sie zufällig den Film "Kagemusha" von Akira Kurosawa erwähnt habe. "Da strahlte er und sagte, er hätte ihn besucht in Japan und wäre so angetan von ihm gewesen, wie er seine Filme macht."
Die Ausstellung im Museum Küppersmühle für moderne Kunst in Duisburg zeigt vom 24. Oktober 2014 bis 18. Januar 2015 jeweils etwa 200 Bilder der früheren FAZ-Fotografin Barbara Klemm und des früheren "Stern"-Fotografen Stefan Moses.