Neu im Kino: "Raving Iran"

Techno in der Wüste

Szene aus dem Film "Raving Iran"
Szene aus dem Film "Raving Iran" © Ravingiran-film.de
Von Tristan Reiling |
Arash und Anoosh organisieren illegale Techno-Partys in der Islamischen Republik Iran. Als sie ein Visum für die Schweiz erhalten, scheint der Traum von der DJ-Karriere ganz nah. Ihre Geschichte erzählt der Dokunmentarfilm "Raving Iran", der jetzt ins Kino kommt
Arash und Anoosh leben in Teheran, Hauptstadt der Islamischen Republik Iran. Zu Hause am Computer produzieren sie ihre Musik, öffentlich aufführen dürfen sie diese jedoch nicht. Partys, auf denen unverheiratete Frauen und Männer gemeinsam feiern sind verboten. Das DJ Duo organisiert illegale Partys in der Wüste, weit außerhalb der Stadt. Während einer weiteren Party der beiden kommt schließlich die Polizei – Anoosh landet kurzzeitig im Gefängnis.

Anruf aus der Schweiz

Im Iran sehen die beiden für sich und ihre Musik keine Zukunft. Mehrmals nehmen sie Kontakt zu Schleppern auf. Die Pläne ändern sich, als Anooshs Handy klingelt, ein Anruf aus der Schweiz – als Blade&Beard sollen die beiden auf dem Lethargy Festival in Zürich auftreten.
Ein Fünf-Tage-Visum für die Schweiz haben sie bekommen, der Traum vom berühmten DJ-Duo scheint zum Greifen nahe zu sein. In Zürich dann eine Mischung aus Überwältigung und Kulturschock zwischen feiernden Menschenmassen, Hotelzimmer und Dosenbier-Stand. Was übrig bleibt, sind vor allem Zweifel: Illegal bleiben oder zurück nach Teheran?

Regisseurin Susanne Regina im Interview

Die deutsche Regisseurin hat die beiden DJs ein Jahr mit versteckter Kamera im Iran begleitet. Mittlerweile sind Arash und Anoosh, die inzwischen in Europa leben, gefragte DJs, wie Susanne Meurer im Gespräch in der "Tonart" erzählt hat.

"Raving Iran"
Regie: Susanne Regina Meures
Schweiz 2016, 90 Minuten

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