Bahn-Managerin Sigrid Nikutta

Imagekampagne für Güterwaggons

32:32 Minuten
Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr, steht neben einem DB-Logo bei einem Pressetermin zur Vorstellung der neuen digitalen automatischen Kupplung (DAK) für Güterzüge der Bahn.
"Andere sind gut. Wir sind güter". Mit einer Imagekampagne will Sigrid Nikutta den Güterverkehr bei der Bahn aus den roten Zahlen hieven. © picture alliance/Friso Gentsch/dpa
Moderation: Katrin Heise |
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Raus aus den roten Zahlen: Topmanagerin Sigrid Nikutta will das Sorgenkind der Deutschen Bahn, den Güterverkehr, auf Vordermann bringen. Modernisierung, Digitalisierung und eine entsprechende Imagepolitur sollen dabei helfen.
"Den Spruch 'mehr Güter auf die Schiene' gibt es, solange ich lebe", sagt Sigrid Nikutta, Jahrgang 1969. Als Vorständin der Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn und Chefin von DB Cargo will Nikutta dieses altehrwürdige Ziel endlich in die Tat umsetzen. Und die Klimakrise sieht sie als Chance dazu: "Jetzt haben wir dieses historische Zeitfenster".
Dabei geht es um die Umwelt, aber auch um die Bilanz der Deutschen Bahn. Denn in die reißt der Güterverkehr seit Jahren tiefe Löcher. Darum strebt Sigrid Nikutta die Modernisierung und Digitalisierung des Güterverkehrs auf der Schiene an – und mehr "Kostenehrlichkeit" im Vergleich zu den Lkws, die schließlich auf vom Steuerzahler bezahlten Straßen fahren.

Als die Pressesprecherin schreiend aus dem Raum rannte

Die Güterzüge sind nicht der erste Sanierungsfall, um den sich Sigrid Nikutta in ihrer Managerkarriere kümmert. Zuvor hatte sie die defizitären Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in die schwarzen Zahlen gebracht. Auch mit einer flapsigen und selbstironischen Image-Kampagne.
Als der BVG-Vorstand unter ihrem Vorsitz den Hashtag "Weil wir dich lieben" beschloss, rannte ihre Pressesprecherin schreiend aus dem Raum, erinnert sich Sigrid Nikutta. Doch die Hauptstädter mochten es.
Einen flotten Werbespruch gibt es neuerdings auch für DB Cargo: "Andere sind gut. Wir sind güter". Damit will die promovierte Psychologin Nikutta nicht nur neue Kunden anlocken, sondern auch ihren Mitarbeitenden "den Stolz auf ihr Unternehmen zurückgeben".
Beim Gespräch im Deutschlandfunk Kultur trägt Sigrid Nikutta ein rotes Jackett – die Farbe der Deutschen Bahn. Bewusst setzt sie diesen Akzent, denn "als Frau in Führungspositionen können Sie es öffentlich gar nicht richtigmachen" mit der Kleidung – entweder zu mausgrau oder zu schrill. Also rot.

"Es ist alles möglich, was frau sich vornimmt"

Als Frau in einer Führungsposition – immer wieder darauf angesprochen zu werden, hat Sigrid Nikutta früher "total genervt". Inzwischen geht sie offensiv damit um, fordert mehr Frauen in Managerfunktionen. Sie selbst habe die Erfahrung gemacht: "Es ist alles möglich, was frau sich vornimmt".
Unterstützt wird sie dabei von ihrem Ehemann, der sich um die fünf Kinder kümmert. Ein ungewöhnliches Rollenmodell sei das für einen Mann – noch, wie sie betont.
(pag)
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