Bachs Weihachtsoratorium mit Thomanern und Ramin

Plötzlich und viel zu früh, nämlich im Alter von nur 57 Jahren, verstarb der Thomaskantor Günther Ramin. Selber Thomaner, wurde er in seiner Jugendzeit durch Karl Straube geprägt, den er in späteren Jahren im Amt des Organisten (1918) wie auch des Kantors (1939) an St. Thomas „beerben“ sollte.
Ungewöhnlich für sein Tätigkeitsfeld bildete nicht unbedingt der reine Knabenchor, sondern der gemischte Chor sein Klangideal, weshalb er die Thomaner teilweise zusammen mit dem Gewandhauschor auftreten ließ. Aber vielleicht schwebte ihm auch nur eine gewisse Üppigkeit des Vokalklanges vor, der sich mit einer opulenteren Besetzung besser realisieren ließ.
Internationalen Ruhm erntete er vor allem auch als Organist. Hermann Göring führte auf einer Liste von sogenannten „Gottbegnadeten“ seinen Namen als einen von nur zwei Organisten, die wegen ihrer außergewöhnlichen Begabung vom Kriegsdienst befreit waren.
Im Februar 1956, nur wenige Wochen nach der Aufnahme der ersten drei Kantaten des Weihnachtsoratoriums, die wir am Weihnachtsabend senden, verstarb Günther Ramin.


Historische Aufnahme

Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium,
Kantaten 1 – 3

Helga Gabriel, Sopran
Ursula Boese, Alt
Leo Larsen, Tenor
Jakob Stämpfli, Bass
Leipziger Thomanerchor
Hamburger Kammerorchester
Leitung:Günther Ramin

Aufnahme vom Dezember 1955

nach Konzertende ca. 21:57 Nachrichten