Ein Seitenblick auf das Bachfest Leipzig

Lieder ohne Worte

Blick auf eine Notenseite ohne Text.
Felix Mendelssohn Bartholdy hat den Begriff "Lieder ohne Worte" als erstes für kleinere Klavierstücke verwendet. © IMAGO / Pond5 / xTalullax
Moderation: Olaf Wilhelmer  · 21.06.2023
Es ist eine paradoxen Gattung: ein Lied ohne Worte. Dem begegnet der Pianist Steffen Schleiermacher im Zuge des Bachfestes in ihrem bekanntesten Klassiker von Felix Mendelssohn Bartholdy und in Werken von Wolfgang Heisig, Heinz Holliger, Erik Satie und anderen.
Der Name Bach ist voller Musik, und so gibt es in Bachs Schaffen auch die Tonfolge B-A-C-H. Der Komponist Wolfgang Heisig hat das Prinzip aufs Tierreich übertragen und Dachs, Schabe & Co. einen großen Auftritt verschafft.

Was "sagt" Musik

Welcher Inhalt auch immer in einem musikalischen Werk vermutet wird: Hätte ihn der Komponist in Worte fassen können, hätte er das Werk wohl kaum komponiert. Die Frage, was Musik „sagt“, ist also schwer zu beantworten, und allein an der Frage, ob die Frage überhaupt zulässig ist, scheiden sich die Geister.
Im Rahmen des Bachfestes Leipzig gibt der Pianist und Komponist Steffen Schleiermacher traditionell zwei Konzerte; sie finden stets Mitte Juni in der expressionistischen Pfeilerhalle des Grassi-Museums statt. Und stets wird an diesen Abenden das Programm des Bachfestes aus einer anderen Perspektive erweitert – in diesem Fall handelt es sich um „Lieder ohne Worte“.

Neben den Klassikern

Dieser paradoxen Gattung begegnet Schleiermacher nicht nur in ihrem bekanntesten Klassiker, den gleichnamigen Klavierstücken von Felix Mendelssohn Bartholdy und in den „Tiernamenvertonungen“ von Wolfgang Heisig.

Mehr Informationen zum Programm "Lieder ohne Worte" : hier.

Er spürt auch „Liedern ohne Worte“ von Heinz Holliger, Sergej Prokofjew und Erik Satie nach, gipfelnd in der Tondichtung „Ein Tag auf Schloss Dürande“. In diesem Zyklus schuf Walter Niemann Klangbilder zu einer Novelle von Joseph von Eichendorff – spätromantische Salonmusik mit kompositorischer Raffinesse, neu zum Leben erweckt und von Eichendorff-Worten begleitet.
Aufzeichnung vom 12.06.2023 im Grassi-Museum

Werke von Wolfgang Heisig, Heinz Holliger, Felix Mendelssohn Bartholdy, Walter Niemann, Sergej Prokofjew und Erik Satie

Günter Schoßböck, Sprecher
Andreas Seidel, Violine
Steffen Schleiermacher, Klavier und Moderation

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