Aydan Özoğuz über Sommerurlaub in der Türkei

Die Anbindung an die Familie pflegen

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Die SPD-Politikerin Aydan Özoguz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, während einer Sitzung im Bundestag.
Aydan Özoğuz ist die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. © picture alliance / Soeren Stache / dpa-Zentralbild / dpa
Moderation: Ute Welty  · 03.07.2020
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Die Türkei gilt weiter als Corona-Risikogebiet - was es für türkischstämmige Bürgerinnen und Bürger hierzulande schwerer macht, zu Verwandten und Freunden zu reisen. Das sei für viele aber sehr wichtig, sagt die SPD-Abgeordnete Aydan Özoğuz.
Deutschland stuft die Türkei weiterhin als Corona-Risikogebiet ein. Deutsche Urlauber wird es in dem Land wohl daher im Sommer nur wenige geben - und auch viele türkischstämmige Bürgerinnen und Bürger dürften ihren Besuch bei Familie und Verwandten noch einmal überdenken.

Türkei um Abstimmung bemüht

Die Türkei hatte vehement gegen die Reisewarnung der Bundesrepublik protestiert. Die Bundestagstagsabgeordnete Aydan Özoğuz (SPD) hat aber den Eindruck, dass sich das Land zugleich stark um eine Abstimmung mit Deutschland bemüht.
Laut der Politikerin gelten für die türkischstämmigen Bürgerinnen und Bürger ohnehin Ausnahmen. Außenminister Maas habe in den letzten Tagen erklärt, "dass Reisen zu Familienangehörigen nicht unter die Reisewarnung fallen".
Trotzdem würden auch hier natürlich Auflagen gelten. Dazu zählten unter anderem Corona-Tests nach der Rückkehr aus der Türkei.
Das alles sei nicht einfach, sagt Özoğuz: "Aber ich habe das Gefühl, man möchte wirklich den Menschen diese Begegnungen ermöglichen, die sehr wichtig sind."

Anbindung an die Familie

Der Sommerurlaub in der Türkei sei auch für sie selbst immer wichtig gewesen, betont Özoğuz - zum einen, um die Sprache zu lernen, aber auch wegen der Nähe zu Familienmitgliedern, die man sonst nicht sehe: "Das war die einzige Anbindung an die Verwandten." Die SPD-Politikerin ist in Hamburg geboren und aufgewachsen.
"Das ist etwas sehr Entscheidendes im Leben, denn wenn diese Begegnungen nicht stattfinden, hat man auch diese familiäre Anbindung nicht so stark - und das ist natürlich immer wieder ein Verlust", sagt sie.
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