Ausstellung "Very British"

Der deutsche Blick auf die Insel

06:52 Minuten
Das Bild zeigt den Butler Freddie Frinton aus dem Sketch "Dinner for one". Er schaut auf das am Boden liegende Tigerfell.
White wine with the fish? Beim Servieren kämpft Butler James mit dem tückischen Tigerfell. In der Bonner Ausstellung wird die berühmte Requisite aus "Dinner for One" erstmals gezeigt. © dpa / picture alliance / akg-images
Christian Peters im Gespräch mit Dieter Kassel |
Audio herunterladen
Das Bonner Haus der Geschichte blickt auf das deutsch-britische Verhältnis. Die britischen Partner hätten sich sehr um eine gute Zusammenarbeit an der Schau bemüht - vermutlich gerade wegen des Brexit, sagt Kurator Christian Peters.
Zu den Höhepunkten der Bonner Ausstellung "Very British - ein deutscher Blick" gehört das Original-Tigerfell aus dem Kurzfilm "Dinner for One", über das Butler James so kunstvoll stolpert. In Großbritannien kennt den Sketch kaum jemand, in Deutschland gehört er seit Jahrzehnten so selbstverständlich zu Silvester wie Feuerwerk und Sekt.

Hören Sie hier den Beitrag von Anja Reinhardt über die Ausstellung "Very British": Audio Player

Das Tigerfell sei ein Sinnbild dafür, wie in Deutschland britischer Humor wahrgenommen werde, sagte der Kurator der Ausstellung im Haus der Geschichte, Christian Peters, im Deutschlandfunk Kultur. "Es ist auch bisher noch nie in Deutschland gezeigt worden." Die Ausstellungsmacher hätten erfolgreich Kontakt zu der Familie des Schauspielers Freddie Frinton (1909-1968) aufgenommen, der den Butler vor 60 Jahren verkörpert hatte. Es habe dort immer noch im Wohnzimmer gelegen.

Kulturelle Beziehungen am Leben erhalten

Es habe die Befürchtung gegeben, dass der Brexit das Zustandekommen der Schau stören könnte, dass es beispielsweise Probleme am Zoll geben könnte. "Das ist zum Glück nicht eingetreten", sagte Peters. Im Gegenteil, alle britischen Partner hätten sich sehr bemüht, zu unterstützen. "Mittlerweile bin ich sogar der Überzeugung, dass der Brexit für uns ein Stück weit sogar eine Hilfe war." Man habe überall in den Museen und Archiven das Bemühen gespürt, die kulturellen Beziehungen am Leben zu erhalten und durch das politische Chaos nicht beschädigen zu lassen.
(gem)

Die Ausstellung "Very British - ein deutscher Blick" ist bis zum 8. März 2020 im Bonner Haus der Geschichte zu sehen.

Mehr zum Thema