Ausstellung über einen Selbstversuch

Was macht wirklich glücklich?

Kinder springen am 17.05.2015 bei wechselhaftem Wetter auf einer Hüpfburg in Elstal (Brandenburg) und heben sich dabei als Schatten vom Himmel ab.
Ausgelassen und glücklich wie Kinder zu sein – wie erreicht man diesen Zustand? Der Künstler Stefan Sagmeister hat es ausprobiert. © picture alliance/dpa/Ralf Hirschberger
27.10.2015
Was macht glücklicher: Meditation, Psychopharmaka oder eine Therapie? Der Künstler Stefan Sagmeister hat es im Selbstversuch ausprobiert. Das Ergebnis dieses Experiments ist in der Ausstellung "The Happy Show" in Wien zu sehen. Ein bisschen verrät er aber vorab.
Mit 7,7 Punkten liegt Stefan Sagmeister auf seiner persönlichen Glücksskala (die bis zehn reicht) aktuell im oberen Mittelfeld. Wenn man ihn fragt, warum er im Oktober ziemlich glücklich war, fällt dem österreichischen Künstler, der in New York City lebt, spontan eine Kolumbienreise ein. Und die Tatsache, dass sein Grafikdesign-Studio gerade sehr gut laufe - die mache ihn auch sehr glücklich. Was ihn im Leben am glücklichsten gemacht hat und was er dabei grundsätzlich über das Glück und seine Ursprünge herausgefunden hat, zeigt er in seiner Ausstellung "The Happy Show" – in Skulpturen, Installationen und Zeichnungen.
Mediation, Therapie, Psychopharmaka: alles funktionierte
Wie können Menschen glücklich werden? Eine Antwort auf diese Frage sucht der international erfolgreiche Grafikdesigner seit zehn Jahren. In einem drei Monate andauernden Experiment hat er sich dafür selbst zum Versuchskaninchen gemacht: Mit jeweils vier Wochen Meditation, Therapie und der Einnahme von Psychopharmaka. "Ich kann sagen, dass alle drei ein bisschen funktioniert haben. Ich könnte mir in meinem zukünftigen Leben vorstellen, alle drei wieder zu verwenden."
Stefan Sagmeister, schwarzes Hemd, schwarze Haare, steht redend vor einer weißen Wand mit schwarzen, französischen Worten.
Der in New York lebende, aus Österreich stammende Grafikdesigner Stefan Sagmeister© dpa/picture alliance/Dominic Favre
Sagmeister schreckt auch sonst vor wenig zurück. Auf einem Plakat posiert er nackt mit seiner Geschäftspartnerin, in seine Haut ritzte er sich Parolen: Selbsterkundung, buchstäblich bis zur Schmerzgrenze. Generell glücklich sei er, wenn er sich verliebt habe. Und ein womöglich noch größere Glück – weil lang anhaltend – beschere ihm seine Arbeit, und möglicherweise ganz besonders die Arbeit an der "Happy Show". Weil die wiederum vielleicht andere glücklich mache.

"The Happy Show" von Stefan Sagmeister ist vom 28. Oktober 2015 bis 28. März 2016 im MAK – Österreichisches Museum für Angewandte Kunst in Wien zu sehen.

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