Ausstellung "Museum" in Frankfurt am Main

Freiheitsräume für Gegenwartskunst

09:18 Minuten
Ein heller, weißer Raum, am Ende des Raums Türen.
Was man nicht sieht, muss der Besucher fühlen: Den Wind. "Looking for something that has already found you" heißt diese Installation von Ryan Gander. © Museum MMK für moderne Kunst / Axel Schneider
Susanne Pfeffer im Gespräch mit Britta Bürger · 17.08.2019
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Ein Museum soll bewahren und archivieren. Doch reicht das? Die Ausstellung "Museum" im MMK in Frankfurt a. M. befasst sich mit dieser Frage. "Museum ist ein Raum, wo man ganz anderes über die Gegenwart nachdenken kann", sagt Kuratorin Susanne Pfeffer.
"Ein Museum für Gegenwartskunst muss immer ganz anders sein", findet die Leiterin des Museum MMK für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, Susanne Pfeffer. "In der aktuellen Entwicklung unserer Gesellschaft ist es wichtig, Räume zu öffnen, wo anderes Denken möglich ist."

Nicht nur sehen, auch fühlen

Für die aktuelle Ausstellung "Museum" wurde das ganze Haus umgebaut. Und zu Beginn der Austellung sieht man zunächst wenig, fühlt dafür umso mehr, erklärt Pfeffer:
"Sie werden das Museum betreten, und es gibt eine Arbeit von Ryan Gander. Eine Arbeit, die einen erfasst, bevor man sie überhaupt bemerkt. Das ist ein Wind, der die gesamte Halle des Museums füllt. Man sieht im ersten Moment nur die Architektur, aber man nimmt mit seinem größten Sinnesorgan, der Haut, diesen Wind war."
Eine pinke und eine braune Leinwand, gegen eine weiße Wand gelehnt. Davor, auf der Erde, ebenfalls Farbe.
Pamela Rosenkranz kritisiert mit "Sexual Power", dass Malerei nach wie vor durch Männer dominiert ist.© Museum MMK für moderne Kunst / Axel Schneider
Ein halbes Jahr wird die Ausstellung zu sehen sein, in der es viel um das Thema Freiheit geht. Auch feministische Werke wie von Pamela Rosenkranz, die die Männerdominanz in der Malerei kritisiert, sind zu sehen.

Zeit verändert Blick auf Kunst

"Für mich ist Kunst politisch, dementsprechend auch ein Museum", sagt Pfeffer. Ein Museum der Gegenwartskunst sei dafür da, die Gegenwart zu reflektieren. Und so könne es auch passieren, dass man Künstler und deren Werke und Themen schon nach wenigen Jahren ganz anders sehe:
"Es ist immer die Zeit selbst, die unterschiedlich auf die Sammlung blicken lässt. Und das ist auch das Wichtige an einer Sammlung, die auch das Gedächtnis einer Gesellschaft, einer Veränderung und auch eines veränderten Blicks sein kann."
(nho)

"Museum"
17. August 2019 bis 16. Februar 2020
Museum für Moderne Kunst
Frankfurt am Main

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