Ausstellung

Krise in Kunst umwandeln

Ärzte und medizinisches Personal während einer Demonstration in Athen.
Entsteht Künstlerisches aus der Griechenlandkrise? © dpa picture alliance/ Alexandros Vlachos
Interview mit Christine Nippe · 27.06.2014
Was machen griechische Künstler in der Krise? Ist sie Auslöser neuer Formen, Arbeitsweisen? Auf jeden Fall bietet sie Stoff zur künstlerischen Auseinandersetzung. Die Ausstellung "Tempus Ritualis" ist jetzt in Thessaloniki zu sehen - im Oktober auch in Berlin.
Besonderer Fokus liegt auf den Ritualen, die sich angesichts der Krisen herausbilden, wieder aufgegriffen und neu gefasst werden. Für die Ausstellung haben griechische mit deutschen Künstlern zusammengearbeitet, gefördert wird sie unter anderem vom Institut für Auslandsbeziehungen.
An der Ausstellung seien fünf Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und fünf aus Griechenland beteiligt, sagte Mitkuratorin Nippe im Interview mit der Kultursendung "Kompressor". So entstehe ein ganz eigener Dialog zwischen den Kunstwerken: "Bewältigung kann man dazu nicht sagen. Es ist mehr eine Spurensuche nach neuen Ritualen".
So sei auch der Titel "Tempus Ritualis" entstanden: "Einerseits geht es um das, was im Jetzt passiert. Dann geht es aber auch um Rituale, die quasi so etwas wie eine Vergangenheit brauchen, um überhaupt zu Ritualen werden zu können. Dieser Grundsatz hat uns unglaublich interessiert."
Ist die Krise eine Chance für die Kunst? Nippe zeigte sich skeptisch: "Das ist eine schwierige Frage." Sie glaube aber, dass es in Krisenzeiten mehr Aufmerksamkeit für die Kunst gebe.