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Vor wenigen Jahren war es noch eine Art "No-Go", Werke aus der Nazizeit im Kunstkontext zu zeigen. Die Ausstellung "Artige Kunst" in der Kunsthalle Rostock rückt diese Werke, die nach 1945 komplett aus den deutschen Museen verschwanden, neu in den Fokus.
Noch vor einigen Jahren galt in der deutschen Museumspolitik: Werke aus der Nazizeit werden nicht als Kunstwerke präsentiert. Als die Münchner Pinakothek der Moderne 2016 zum ersten Mal und bis heute auch als einziges Deutsches Kunstmuseum Arbeiten aus der NS-Zeit in die Dauerausstellung integrierte, erntete das Haus heftige Kritik. Auch als in Bochum im Frühjahr Werke aus der großen Deutschen Kunstausstellung von 1937 gezeigt wurden, schlugen die Wogen hoch. Jetzt ist diese Ausstellung in der Kunsthalle in Rostock angekommen.
Nikolaus Bernau hat sich die Ausstellung in Rostock angesehen und verfolgte das Symposium. Sexismus, Rassismus und Gewaltverherrlichung - dies dominiere in den Bildern der Staatskunst, die nun in der Ausstellung zu sehen sind, so Bernau. In Rostock werde die Kunst nun in einem Rundgang allein gezeigt, allerdings unterbrochen durch einen Saal mit Avantgarde-Kunst der 30er Jahre. "Dies eben zeigt: Es gab in der 30er-Jahren auch Maler, die auch noch abstrakt gemalt haben. Aber die große Staatskunst war die formale Kunst." Diese Werke würden eben hier nicht wie in Bochum parallelisiert, und dies mache diese Schau so spannend und eindrucksvoll, so Bernau.
Die Ausstellung "Artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus" ist bis zum 18. Juni in der Kunsthalle Rostock zu sehen.
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