"Ausländisches Kapital ist willkommen, wenn es hier hilft"
Nach Ansicht des Devisenanalysten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank ist chinesisches Kapital in Europa keine Bedrohung, sondern hilfreich. Zur Debatte um die Hebelung des Rettungsfonds EFSF sagte Leuchtmann, dies werde nur gelingen, wenn der Fonds auch sehr viel privates Kapital einsammle.
Geld aus China sei vor diesem Hintergrund keine Gefahr, sondern könne vielmehr hilfreich sein. "Wir müssen uns (...) den Realitäten stellen: Die Chinesen haben sehr viel Kapital (und) werden das weniger in US-Staatsanleihen stecken, als sie das in der Vergangenheit gemacht haben." Letztendlich sei das für die Europäer nicht schlecht: "Ausländisches Kapital ist willkommen, wenn es hier hilft", sagte Leuchtmann.
Eine wirkliche Gefahr entstehe nur dann, wenn chinesische Investitionen verbunden würden mit politischen Forderungen, sagte der Analyst: "Etwa damit, dass Kritik an Menschenrechtsverletzungen weniger deutlich ausfällt oder dass Kritik an Chinas Wechselkursregime weniger deutlich ausfällt". Es sei daher wichtig, dass das Einwerben von Kapital durch den EFSF streng von europäischem Regierungshandeln getrennt werde. Die Hebelung des Fonds müsse deswegen so gestaltet werden, dass China nicht aus politischen Motiven heraus investieren wolle, sondern dass es aus ökonomischen Gründen Sinn mache, Geld in Europa anzulegen. "Dann wird man auch genügend andere Investoren weltweit finden, und dann wird China seine Investitionen auch tätigen, ohne das an politische Zugeständnisse zu koppeln", sagte Leuchtmann.
Sie können das vollständige Gespräch mit Ulrich Leuchtmann mindestens bis zum 31.03.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
Eine wirkliche Gefahr entstehe nur dann, wenn chinesische Investitionen verbunden würden mit politischen Forderungen, sagte der Analyst: "Etwa damit, dass Kritik an Menschenrechtsverletzungen weniger deutlich ausfällt oder dass Kritik an Chinas Wechselkursregime weniger deutlich ausfällt". Es sei daher wichtig, dass das Einwerben von Kapital durch den EFSF streng von europäischem Regierungshandeln getrennt werde. Die Hebelung des Fonds müsse deswegen so gestaltet werden, dass China nicht aus politischen Motiven heraus investieren wolle, sondern dass es aus ökonomischen Gründen Sinn mache, Geld in Europa anzulegen. "Dann wird man auch genügend andere Investoren weltweit finden, und dann wird China seine Investitionen auch tätigen, ohne das an politische Zugeständnisse zu koppeln", sagte Leuchtmann.
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