Immer wieder wird beklagt, dass vor allem bekannte und bereits etablierte Künstler ausgezeichnet würden, der Aspekt der Kulturförderung also zugunsten eines möglichst großen PR-Effekts für den Stifter in den Hintergrund tritt. Auch die Zunahme privat finanzierter Preise bei gleichzeitigem Rückzug des Staates aus der Kulturförderung gibt Anlass zur Kritik: So beklagte beispielsweise der Schriftsteller Ingo Schulze eine "Refeudalisierung des Kulturbetriebs". Schließlich kommt es auch immer wieder zu politischen Kontroversen über vermeintlich ungerechtfertigte Nominierungen, etwa anlässlich der Vergabe des renommierten Heinrich-Heine-Preises an den Schriftsteller Peter Handke. Welchen Nutzen und welche Funktion haben also Kulturpreise heute als Instrument der Kulturpolitik?

Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat

Links:
Zentrum für Kulturforschung
Ingo Schulze zur Verleihung des Thüringer Literaturpreises 2007
Oliver Jungen: Autorenförderung? Hungert sie aus!

Literatur:
Handbuch der Kulturpreise, hg. von Andreas Johannes Wiesand , 4. Ausgabe, Bonn 2001
Hanna Leitgeb: Der ausgezeichnete Autor. Städtische Literaturpreise und Kulturpolitik in Deutschland 1926-1971, de Gruyter Berlin/New York, 1994

Bitte schicken Sie Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik und Ihr Lob an unsere E-Mail-Adresse: zeitfragen@dradio.de