Es war ein Skandal, den von Christen als „Messias“ verehrten Jesus als Jude zu bezeichnen. Dadurch wurde er für viele Jüdinnen und Juden zu einem Tabu. Doch immer wieder haben sich jüdische Intellektuelle mit dem Leben des „jüdischen Jesus“ befasst.
Derzeit werden viele diskriminierende Namen überdacht. Zum Glück, denn Namen wie die „Judenkirsche“ für Hagebutte oder „Judenöpfel“ für Zitrone waren einst geläufig. Viele Pflanzen trugen früher antisemitische Beinamen oder waren darunter bekannt.
Das fehlende soziale, familiäre und religiöse Miteinander durch Corona trifft auch die jüdische Gemeinschaft schwer. Deswegen gibt es "Shalva" – ein Projekt, das online schnell und unkompliziert Beratung und Hilfe anbietet.
Eine jüdische TV-Sendung in Deutschland gibt es nicht - bis jetzt! Die Europäische Janusz-Korczak-Akademie hat in der Coronakrise ein interaktives Netz-Format von Juden für Juden entwickelt. Das Programm ist vielfältig - aber auch etwas brav.
In Israel findet seit zehn Jahren das größte Yogafestival der Welt statt. Yoginis und Yogis kommen in der Wüste zusammen, um gemeinsam die Asanas zu praktizieren und sich auszutauschen. Heißt das also, dass es auch ein jüdisches Yoga gibt?
Rund 80.000 Jüdinnen und Juden lebten einmal in Ägypten. Nach der Staatsgründung Israels sank ihre Zahl beständig. Heute kann man die Kairoer Juden an einer Hand abzählen, das Ende der Gemeinde ist abzusehen. Was wird aus ihrem reichen Kulturgut?
Es gibt Menschen in Deutschland, die doppelt systemrelevant sind - so wie die Bamberger Rabbinerin der liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan ha-Tfila. Antje Yael Deusel ist seit über 30 Jahren als Fachärztin für Urologie in einem Krankenhaus tätig.
Die Geniza von Kairo ist eine historische Dokumentensammlung der besonderen Art. Frühe Kopien des Talmud, jüdische Eheverträge, Einkaufszettel - Heiliges und Profanes, Wichtiges und Unwichtiges. So ensteht ein Bild von tausend Jahren jüdischer Geschichte.
Für den israelischen Schriftsteller Erez Majerantz steht fest: Die Welt ist in einer schlechten Verfassung. Und sie ist absurd. Und diesen Zustand beschreibt er in seinen Texten. Der Titel seines neuen Buches passt dann auch zur Corona-Krise.
Offiziell war Antisemitismus in der DDR kein Problem. Zugleich lieferte die Regierung Waffen an Israels Feinde. Neue Studien zeigen, wie ausgeprägt die Israel- und Judenfeindlichkeit im Arbeiter- und Bauernstaat war.
Beim Al-Quds-Marsch in Berlin bekommt Judenhass ein Gesicht. Dieses Jahr ist er abgesagt worden - kurz nach dem Verbot der Hisbollah in Deutschland. Wie sehen ausländische Juden die Entwicklung im Kampf gegen Antisemitismus?
Lange Zeit gab es in den USA auf freien Stationen jiddisches Radio, oft nur zwei Stunden am Tag. Jiddisch war die Sprache der jüdischen Zuwanderer aus Osteuropa. Insgesamt gab es von 1925 bis 1955 107 jiddische Radioprogramme.
Die Debatte über den Philosophen Achille Mbembe und die Antisemitismusvorwürfe gegen ihn macht viele Jüdinnen und Juden ratlos. Sie entzündete sich an Aussagen zum Staat Israel. Hat Deutschland bei seinen Debatten über Hass gegen Juden etwas dazu gelernt?
Das iranische Regime droht Israel, dem Staat der Juden, regelmäßig mit Vernichtung. Dabei ist ein Herzstück des Judentums zutiefst mit Iran verbunden: Der Babylonische Talmud entstand in der Spätantike in einer iranischen Kultur.
Viel würde sich ändern müssen nach dem Jom-Kippur-Anschlag von Halle. Auch die Rabbiner- und Kantorenseminare in Deutschland reagieren auf den offenen Judenhass und passen die Ausbildung an. Denn jüdische Geistliche sollen ihren Gemeinden auch nach Terror beistehen.
Als in Europa die Pest ausbrach, sollten Juden schuld sein. Bauern, Handwerker und Bürger mordeten zahllose jüdische Mitmenschen. Heute ist bekannt, was ein Virus ist. Doch macht das Wissen auch in der Coronakrise immun gegen Verschwörungstheorien?
Im äußersten Norden Israels lebt es sich sehr ruhig. Doch am 7. April 1980 überfielen libanesische Terroristen das Kinderhaus des Kibbuz Misgav Am – ihr Ziel war es, palästinensische Gefangene freizupressen. Ein Besuch bei den Überlebenden.
Das öffentliche Leben ist fast zum Erliegen gekommen, auch das jüdische. Doch es gibt Online-Gottesdienste, Online-Kongresse und Sprechstunden am Telefon. Da die jüdische Gemeinschaft klein ist, kann sie flexibel reagieren.
Hannah Arendt hat Kultstatus. Zahlreiche ihrer Texte werden noch immer publiziert, Abhandlungen über sie geschrieben. Jetzt ist der Essayband "Wir Juden" erschienen, der ihre intellektuelle Entwicklung zum Jüdischen nachvollziehbar macht.
Zwölf Jahre ist es her, dass Yael Naim den Coup ihres Lebens landete. Über Nacht wurde einer ihrer Songs – und damit sie – weltweit bekannt. Doch darauf hat sie sich nicht ausgeruht. Nun erscheint ihr neuestes Album "Nightsongs".
Im 16. Jahrhundert entstand das Modell der Hofjuden: Männer aus jüdischen Familien versorgten ihre Herrscher mit Kapital und Luxusgütern. Im Gegenzug führten sie ein privilegiertes Leben. Doch ihre Rechte konnten die Hofjuden jederzeit verlieren.
Vor allem um die Sintflut und Noahs Arche geht es im neuen jüdischen Kindermuseum Anoha in Berlin. Kinder sind nicht nur Besucherinnen und Besucher, sondern haben die Ausstellung auch mitgeplant, in einem eigenen Kinderbeirat.
Das legendäre YIVO-Institut in New York, das eine der bedeutendsten Sammlungen jiddischen Schriftguts besitzt, entlässt alle Bibliothekare. Es ist zu befürchten, dass der Zugang zu dem einmaligen Material erschwert oder unmöglich gemacht wird.
Jugendlichen eine Stimme verleihen: Das will das Projekt "Beats and Roots – Musik gegen Gewalt". Die israelisch-iranischen Musiker von "Sistanagila" begleiten das Projekt. Sie wollen für Gewalt sensibilisieren, erzählt Initiator Babak Shafian.
Wer in Israel das Wort Jeschiwa, Talmudschule, hört, der hat ein klares Bild vor Augen: bärtige Männer mit schwarzen Hüten. Doch auch säkulare Frauen und Männer wollen wissen, was im Talmud steht. Ein Besuch in der „säkularen Jeschiwa“ in Tel Aviv.