Aus den Feuilletons

Wenn Berlin baut

Der Rohbau des Berliner Schlosses (M), das den Namen Humboldt-Forum trägt, ist am 09.06.2015 in Berlin am Schinkelplatz zwischen dem eingerüsteten Neubau von Nobelappartements (l-r), der Humboldt-Box, dem Hotel Park Inn, dem Fernsehturm und der Schaufassade der Schinkelschen Bauakademie (r) zu sehen. Das Humboldt-Forum soll ab 2019 als Museum und für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.
Der Rohbau des Berliner Schlosses, das den Namen "Humboldt-Forum" trägt. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Von Gregor Sander · 20.07.2017
In Berlin beschäftigt man sich gern ausführlich mit einem Bauwerk, ohne dass es dadurch wirklich gut oder wenigstens fertig wird - siehe Flughafen BER oder Humboldt-Forum. Letzteres ist Anlass für eine Grundsatzkritik in der "Süddeutschen Zeitung".
Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy, frisch aus dem Expertenrat des Berliner Humboldt-Forums zurückgetreten, nutzt die gewonnene Freiheit, um ordentlich Dampf abzulassen:
"Was wir brauchen, ist intellektuelles Gestalten. Keine Museumspädagogik, wo wir uns als Indianer oder antike Götter verkleiden, sondern eine ernsthafte, poetische, humanistische Beschäftigung mit diesen Objekten und der Vergangenheit, der sie entstammen. Bildung ist ein tägliches Tun, ein Erfinden, ein Sich-Anpassen an die Bedürfnisse jüngerer Generationen. Man könnte dort ein Feuerwerk der Intelligenz zünden. Und übrigens: Intelligenz ist sexy."
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