Regierungserklärung statt Statusmeldung

Als den "reichsten Jungspund des Planeten" bezeichnet die "TAZ" Mark Zuckerberg. Dieser habe auf Facebook keinen Brief an seine Tochter geschrieben, sondern mit seiner Ankündigung von Milliardenspenden "eine Regierungserklärung" abgegeben, urteilt die "FAZ".
"Da staunt die Welt", lesen wir in der Tageszeitung TAZ:
"Der reichste Jungspund des Planeten gibt fast sein ganzes Vermögen weg."
Und was Mark Zuckerberg mit seinen 42 Facebook-Milliarden so alles kaufen könnte, zählt die TAZ genüsslich auf:
"64,6 Milliarden Kilo Zucker (bei Aldi)."
Da müsste er aber lange anstehen.
"180 Mal den Washington Post-Verlag."
Den hat aber schon der andere Internet-Superreiche, Jeff Bezos von Amazon, vor zwei Jahren erworben.
"Die ganze Welt denkt, Mark Zuckerberg habe seiner Tochter einen Brief geschrieben. Hat er aber nicht."
Das steht in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG zu dem Brief an die neugeborene Max, wo Papa Zuckerberg die 42 Milliarden für wohltätige Zwecke verspricht.
"Er hat eine Regierungserklärung verfasst, der wir entnehmen können, wie die Welt aussieht, wenn Facebook das Sagen hat", meint Michael Hanfeld: "Wir bekommen scheinbar alles von ihm. Er bekommt dafür nur eine Kleinigkeit – alle unsere Daten, also die digitale Blaupause unserer Existenz. Er weiß alles über uns."
Die Milliarden werden ja ohnehin über viele Jahre verteilt.
"Jedes Jahr nur eine Milliarde, so der Plan",
heißt es in der TAZ, in der Reiner Metzger die Initiative Giving Pledge beschreibt, die einst Microsoft-Gründer Bill Gates für seine Milliardärskollegen gegründet hat – auf dass die mindestens die Hälfte ihres Vermögens spenden.
"Die meisten dieser Spendenmilliardäre sind keine Sozialrevolutionäre, sie sind Reparateure und Erfinder. Sie warten nicht, dass 'das System' sich ändert, sie gehen etwas an."
Aber was passiert eigentlich, wenn Papa und Mama Zuckerberg sich mal scheiden lassen sollten und Mama dann ihren Anteil mitnehmen will?
Presserat urteilt über Bekanntmachung von Hass-Kommentatoren
"Presserat weist Beschwerden gegen 'Facebook-Pranger' zurück".
So titelt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG über einen anderen Aspekt von Facebook – wo sich ja Zeitgenossen austoben dürfen mit menschenverachtenden Äußerungen zu Flüchtlingen, die Papa und Mama Zuckerberg die Schamröte ins Gesicht treiben müssen. Das Online-Medium "Huffington Post"und die "Bild"-Zeitung hatten die Verfasser von besonders fremdenfeindlichen Kommentaren namentlich genannt und damit einem Millionenpublikum präsentiert. Das ist für den Presserat als Hüter über journalistischen Anstand in Ordnung.
"Gemäß der im Pressekodex festgeschriebenen publizistischen Grundsätze des Deutschen Presserats jedenfalls ist der 'Facebook-Pranger' zulässig, an den Bild die Verfasser von Hasskommentaren zu Flüchtlingen im Oktober in seiner Print- wie Onlineausgabe gestellt hatte", schreibt David Denk in der SÜDDEUTSCHEN. "Es habe sich nicht um private, 'sondern erkennbar um politische Äußerungen der User in öffentlich einsehbaren Foren' gehandelt."
Goethe-Institut macht Sprachlehrer für Flüchtlinge fit
Und wo bleibt das richtig Positive? "Das Goethe-Institut hilft Flüchtlingen", heißt es im Berliner TAGESSPIEGEL über Initiativen der zwölf Niederlassungen des Goethe-Instituts in Deutschland:
"Sie bieten Kurse für ehrenamtliche Helfer an, die sich in zehn Unterrichtseinheiten für den Sprachunterricht für Flüchtlinge qualifizieren können. Die Nachfrage ist sehr hoch. In elf Städten organisiert man direkt Sprachkurse für geflüchtete Kinder und Jugendliche."
Und vergessen wir Friedrich Schiller nicht.
"Das Staatstheater Mainz und das Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz werden im kommenden Jahr ein Benefiz-Konzert für Flüchtlinge geben", erfahren wir aus der BERLINER ZEITUNG. "Das kündigte, laut der Internetseite Nachtkritik.de, der Mainzer Intendant Markus Müller an. Jüngst hatte die Polizei Müller angezeigt, weil er mit dem Absingen der 'Ode an die Freude' während einer AfD-Kundgebung gegen das Versammlungsrecht verstoßen habe."
Polizisten und Schauspieler werden Brüder – wo Dein sanfter Flügel weilt.