Aus den Feuilletons

"Macron beim Schwadronieren"

Noch nicht komplett eingeräumt: die Bücherregale im Pavillon des Gastlandes Frankreich am Tag vor der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse
Noch nicht komplett eingeräumt: die Bücherregale im Pavillon des Gastlandes Frankreich am Tag vor der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse © picture alliance / Boris Roessler/dpa
Von Hans von Trotha · 09.10.2017
In der "Süddeutschen" erklärt der französische Autor Didier Eribon, warum er an der Frankfurter Buchmesse nicht teilnehmen kann. Und die "FAZ" bringt einen "Schnellkurs Angeberfranzösisch". Außerdem in der Presseschau: die Entlassung des Hollywoodmoguls Harvey Weinstein.
Es geht um Schurken. Richtige, aus Fleisch und Blut. Harvey Weinstein zum Beispiel. Den hat die Weinstein Company rausgeschmissen. Wegen fortgesetzter sexueller Belästigung.
Über alles filmreif Spektakuläre hinaus geht es aber um ein tief liegendes Problem, das man kurz so zusammenfassen könnte: chauvinistische, sexistische Branchen in chauvinistischen, sexistischen Gesellschaften.
Hanns-Georg Rodek schreibt dazu in der WELT in seinem "Nachruf auf einen unmöglichen Charakter": "Das ist nicht die Entdeckung eines faulen Apfels in einer Kiste von guten. Es ist, nach allem, was man weiß, endemisch."
Susan Vahabzadeh in der SÜDDEUTSCHEN: "Sexuelle Ausbeutung kommt in der Branche als Filmstoff vor, wenn üblen Triebtätern das Handwerk gelegt wird. In der Wirklichkeit, so scheint es, wird sie dort nicht weiter geahndet – solange die Ergebnisse an den Kinokassen stimmen."
Und Christiane Peitz im TAGESSPIEGEL: "Die Macht und die Männlichkeit, das ist die andere Facette des Skandals, ein altes und leider immer noch aktuelles Lied. Die Medien, die Kreativbranche, das Geschäft mit der Fantasie, sind anfällig dafür."
Hier der Text der Kulturpresseschau als PDF.