Aus den Feuilletons

Italien vor den USA

Ortschild des Ortes Sommerloch im Kreis Bad Kreuznach.
Wer den Sommer verbietet, muss auch kein Sommerloch mehr füllen. © imago / blickwinkel
Von Ulrike Timm · 19.08.2017
Von "Arschrunzeln" bis "Zipphose", von "ollen Kamellen" bis akutem Sommerloch 2017. Ulrike Timm hat einen Blick in die Feuilletons geworfen und nicht immer Großartiges lesen müssen.
"Wenn die deutsche Sprache eine Seele hat, dann reicht sie neuerdings von Arschrunzeln bis Zipphose", das ruft uns Paul Jandl aus der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG zu. Beim Duden bleiben sie ob des amerikanischen Einflusses gelassen: "Immer noch sei beispielsweise die Zahl der verzeichneten Wörter, die lateinischen Ursprung haben, bei weitem größer als die der Anglizismen"
Die TAZ hingegen freut sich über Sven Regener auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Und allen, die "Herr Lehmann" nun schon nochmal gelsen haben, empfiehlt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, beim 50 Jahre alten Werk "Jahrestage" von Uwe Johnsons weiterzumachen.
Im SPIEGEL muss ganz dringend das Sommerloch gestopft werden: "Der Sommer ist der Anarchist unter den Jahreszeiten", schreibt Georg Dietz und fordert "Wer den Status quo schützen will, der sollte den Sommer unter Extremismusverdacht stellen oder einfach verbieten." Worte, die nach dem Terroranschlag in Barcelona erschienen und die nun so lapidar klingen, dass die Kollegen sich hoffentlich um dieser vier Seiten willen in den Hintern gebissen haben.
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