Aus dem Pharaonengrab geklaut? Ägyptologen streiten um ein Auktionsobjekt

Wegen einer aufwändig geschnitzten Heuschrecke mit Perlmuttverzierung, die von einem kleinen Londoner Auktionshaus verkauft werden soll, ist eine Diskussion entbrannt. Darüber berichtet die Webseite artnews.com. Demnach sind ägyptische Kunsthistoriker der Ansicht, dass die Figur aus dem Grab des Pharaos Tutanchamun stammt und nicht verkauft werden darf. Der Verkäufer Apollo Art Auctions hat das insektenförmige Artefakt, das zur Aufbewahrung von Kajal oder Parfüm gedacht war, mit einem Schätzwert von bis zu 500.000 Pfund gelistet. Das Haus argumentiert, dass die Heuschrecke aus einer bekannten Sammlung stammt, schon im Metropolitan Museum of Art ausgestellt war und ein Unbedenklichkeitszertifikat aufweist. Internationale Experten unterstüzen allerdings die Raubkunstthese. Der britischen Archäologen Howard Carter soll nach der Graböffnung 1923 tausende Gegenstände entwendet haben. Welche das waren, ist bis heute nicht vollständig geklärt. In der Folge entstand ein internationaler Markt für Artefakte aus dem Grab des ägyptischen Königs.