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Moderation: Katja Bigalke |
Das Neonlicht widmet sich heute den längerfristigen Trends unserer Gesellschaften: Zum Beispiel der jahrhundertealten Tradition politischer Karikaturen in Istanbul oder der Frage, warum eine Stadt wie New York trotz maroder Infrastruktur noch durchaus zukunftstauglich ist. Es staunt darüber, dass in Leipzig ernsthaft darüber diskutiert wird, per se doch flüchtige Graffiti unter Denkmalschutz zu stellen, und spürt einer neuen Tendenz in der Berliner Modeszene nach, die gute alte Handarbeit zu feiern.
Neonlicht, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Karikaturen-Kult in Istanbul
Von Luise Sammann
Sultan Abdülhamid II. – bis 1909 Herrscher der Osmanen – hatte eine große Nase! Das blieb auch seinen Kommentatoren nicht verborgen. Weil sich der Herrscher aber wegen der Anspielungen auf sein Riesen-Riech-Organ beleidigt fühlte, ließ er das Wort "Nase" einfach verbieten. Als Reaktion rollte eine Welle an Nasen-Karikaturen über sein Land – und ließ ihn so umso lächerlicher dastehen. Seitdem haben Karrikaturen Konjunktur in der Türkei. Und auch wenn der aktuelle Herrscher Erdogan keine besonders auffällige Nase hat, die Comiczeichner am Bosporus haben auch unter ihm viel zu tun.

Neonlicht, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Großstadt-Visionen Anno 2100
Von Beatrice Uerlings
Fliegende Autos, Kindergärten auf dem Mond, Roboterfreunde: Die Zukunftsvisionäre der Vergangenheit haben wirklich mit allem gerechnet. Nur weniges davon ist allerdings wahr geworden. Michio Kaku macht da weiter, wo seine Vorgänger versagt haben: Der berühmte New Yorker Futurist, Bestsellerautor und Uniprofessor überprüft die Verwirklichung von Science Fiction-Fantasien anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Und obwohl eine Stadt wie New York inzwischen eher alt aussieht - ihren Bewohner attestiert Kaku durchaus Zukunftstauglichkeit.

Neonlicht, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) bio, sozial und auch ein bisschen authentisch
Von Mandy Schielke
Der moderne Konsument ist anspruchsvoll: So wünscht er sich, dass Tomaten günstig sind, er möchte auch wissen, wo sie gewachsen sind und dass die Erntehelfer von ihrer Arbeit halbwegs leben können. Die so genannten LOHAS – Anhänger des Lifestyles of Health and Sustainability - wollen mit reinem Gewissen konsumieren. Das betrifft nicht nur Lebensmittel, sondern auch Möbel und Mode. Ökostoffe, Verzicht auf chemische Färbemittel, minimaler Wasser- und Energieverbrauch usw...Die ethische Mode ist schon länger schwer angesagt. Nun haben Berliner Modemacher noch einen anderen Mehrwert entdeckt: Die persönlichen Geschichten hinter den Produkten.

Neonlicht, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio) Graffitti unter Denkmalschutz
Von Yvonne Weindel
Lange Zeit war es an einem Leipziger Haussockel versteckt: ein 20 Jahre altes Schablonen-Graffiti des französischen Streetartkünstlers Blek le Rat . Nur durch Zufall entdeckte es die Kulturmanagerin Maxi Kretzschmar und wusste sofort: das ist Sensation, die es wert ist, den Denkmalschutz einzuschalten. Die Geschichte einer Verwandlung: Von der ungeliebten Schmiererei zum Kunstwerk, das von Fresken-Experten restauriert werden soll.